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1. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 19

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Südafrika. 19 Der Kongo, der bedeutendste Strom Afrikas, entspringt im großen ostafrikanischen Seen- gebiet. Nachdem er den Bangweölo-See verlassen, fließt er nordwärts, nimmt den Luälaba und einen Abfluß des Tanganjikasees auf und tritt hierauf in großem Bogen über den Äquator, dabei mehrere Stromschnellen bildend (die Stanleyfälle). Auch die Küstenterrassen durchbricht er in tosenden Wasserfällen (den Livingstonesällen). Abgesehen von seinem Unterlauf ist er aber mit seinen mächtigen Nebenflüssen meist schiffbar und wird heute von vielen Dampfern befahren. — Sein Gegenstrom, der Sambesi, fließt zuerst gegen S., bildet dann die gewaltigen Viktoriafälle und mündet in östlicher Richtuug in Deltaform in den Kanal von Mozambique (mossambik). Er kommt für die Schiffahrt kaum in Betracht. Auf den trockenen Plateaus herrscht Savannenbildung vor, die Fluß- gehäuge bedecken sogen. Galeriewälder^). längs der niederschlagsreichen atlantischenlüste-ttnd in der Kongoniederung ziehen Urwälder hin. Die Aus- fuhr aus dem Pflanzenreiche umfaßt besonders Palmöl. Kautschuk. Palmkerne, _ Erdnüsse, Kaffee, Kopol2), Farbhölzer. _$n der Erzeugung wichtiger Handels- pflanzew ltegt die wirtschaftliche Bedeutung des tropischen Südafrika. — Ein wichtiger Ausfuhrartikel ist ferner Elfenbein. ^ Die B e völkeruug besteht aus Bantu, die in den weiten trockenen Savannenländern, namentlich in Ostafrika, mehr Viehzüchter als Hackbauern sind. Vereinzelt bei den N i a m -_N i a m oder Sandeh im nordöstlichen Kongo- pbtefherrscht noch Menschenfresserei. Unter den Bantn zerstreut leben'noch sog. Zwerg voller. Es sind wahrscheinlich Reste der Urbevölkerung Afrikas, die sich durch ihren sehr kleinen Wuchs, ihre Sprache und Sitten wesentlich von den Bantu unterscheiden. Ihre Jagd- und Kriegswaffe find vergiftete Pfeile. Das tropische Südafrika wird von Naturvölkern erfüllt. 1. Die Küste von Niederguinea ist ein schmaler Flachlandstreifen mit heiß- feuchtem, meist ungesundem Klima. Sie befindet sich ganz in den Händen der Euro- päer und zwar folgen aufeinander: a) die deutsche Kolonie Kamerun, b) Französisch-Äqua- torial-Afrika und c) das portugiesische Augola, durchwegs Hau- delskolouien, die namentlich Palmöl, Palmkerne, Kautschuk und Elfenbein aus- führen. Die deutsche Kolonie Kamerun. Kamerun erstreckt sich in seiner jetzigen Ausdehnung vom 1.° s. Br. bis zum 13." n. Br. Nach Norden lehnt sich die Kolonie an den T s a d.s e e ->S ch a r i an, im S. ist der Kongo erreicht und irrt O. sein großer Nebenfluß, der U b a n g i. Ihr Flächeninhalt beträgt 750 000 qkrn (= fast der anderthalbfachen Größe Deutschlands), ihre Einwohnerzahl an 2^ Millionen. In der Umgebung der Küste wohnen 20 Einw. auf 1 qkrn, eiue~für afrikanische Verhältnisse ziemlich ansehnliche Bevölkerungsdichte. Vermöge seiner Lage im innersten Winkel des Guineabusens bildet Kamerun den nächsten Zugang zum dichtbevölkerten Zentralsudan mit dem Tsadsee. Ebenso hat es, dank seiner mächtigen Ausbreitung nach dem Herzen Afrikas, an drei großen Stromgebieten Anteil: am Vennes Schari und Kongo fowie an dem großen Zu- 1) Schmale Waldstreifen. 2) Kopal, ein Baumharz, seinem Aussehen nach dem Bernstein ähnlich: es ist für die Lackfabrikation sehr wertvoll.
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