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1. Lehrbuch der Geschichte des deutschen Volkes für die oberen Klassen katholischer höherer Mädchenschulen - S. 15

1903 - Paderborn : Schöningh
— 15 § 13. Ausbreitung des Gyristentnms unter den deutschen Stämmen; der Hk. Wouifatius. 1. Bekehrungen vor und während der Völkerwanderung. Die Goten, Vandalen und Langobarden hatten schon vor ihrer Einwanderung in das römische Reich das Christentum angenommen. Sie waren aber Arianer (so nannte man die Anhänger des Jrrlehrers Arlus, welcher die Gottheit Christi leugnete). Da sie die rechtgläubigen Christen verfolgten, so verfielen ihre Reiche rasch. Die Angelsachsen und Franken wanderten als Heiden ein, nahmen aber bald den katholischen Glauben der Unterworfenen an. welche sich deshalb leichter mit der Fremdherrschaft aussöhnten. Unter den Stämmen, welche in Deutschland blieben, machte das Christentum anfangs nur langsame Fortschritte (durch Kaufleute, Soldaten. Kriegsgefangene). Erst nach 600 kamen zu ihnen zahlreiche Glaubensboten, besonders aus England und Irland. Karl Martell und seine Nachfolger unterstützten dieselben in ihrem Wirken. Der hl. Colnmban und sein Schüler, der hl. Gallus, verkündeten das Evangelium am Bodensee und in der Schweiz (Kloster St. Gallen), der hl. Kilian bei Würzburg, dep hl. Corbinian in Bayern, der hl. Willibrord bei den Friesen. 2. Der hl. Bonifatins. Als der eigentliche Apostel der Deutschen ist der Angelsachse Winsrid oder Bonifatius zu betrachten; denn er brachte durch seine umfassende Tätigkeit den bereits ausgestreuten Samen des Evangeliums im ganzen südlichen und westlichen Deutschland zur vollen Blüte. Er war um 650 in England geboren und hatte in einem Kloster eine gute Erziehung genossen. Nachdem er mit 30 Jahren die hl. Priesterweihe empfangen hatte, brannte er vor Verlangen, den noch heidnischen Deutschen das Licht des Glaubens zu bringen. Zuerst ging er zu den Friesen, um im Verein mit dem Hl Willibrord dieses Volk zu bekehren. Da aber ein Krieg zwischen den Friesen und den Franken ausbrach, so kehrte er bald in die Heimat zurück und begab sich von dort nach Rom. Papst Gregor Ii. erteilte ihm die apostolische Sendung für die Bekehrung der Deutschen. Mit neuem Mute wandte sich Bonifatius nun abermals nach Deutschland; zahlreiche gleichgesinnte Gefährten hatten sich ihm angeschlossen (die Heiligen Burkhard, Lullus, Sturmius. Willibald und Wunibald); auch an frommen Frauen und Jungfrauen fand er treue Mitarbeiterinnen (die Heiligen Walburga. Thekla und Lioba). In Thüringen und Hessen, wo Bonifatius besonders tätig war. bekehrten sich fast alle Einwohner, nachdem er die heilige Eiche Donars bei Geismar in Hessen gefällt hatte. Weniger Erfolg hatte seine Predigt bei den Sachsen; denn diese fürchteten, mit der Herrschaft des
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