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1. Lehrbuch der Geschichte des deutschen Volkes für die oberen Klassen katholischer höherer Mädchenschulen - S. 70

1903 - Paderborn : Schöningh
— 70 — § 47. Deutschland öis zum 30jährigen Kriege. 1. Ferdinand I. (1556—1564) erhielt durch Milde und Nachgiebigkeit den Frieden zwischen Katholiken und Protestanten. In Österreich und Bayern sowie am Rhein begannen die Jesuiten, mit Eifer und Erfolg für die Erhaltung und Belebung des katholischen Glaubens zu wirten. (Der selige Canisius.) Nach einem unglücklichen Kriege mit den Türken mußte Ferdinand den größten Teil Ungarns abtreten und noch obendrein Tribut zahlen. Sein Sohn 2. Maximilian Ii. (1564—1576) hatte in seiner Jugend eine solche Hinneigung zum Protestantismus gezeigt, daß man lange Zeit seinen Übertritt erwartete. Auch als Kaiser duldete er die Anhänger der Augsburgischen Konfession in seinen Erblanden, wo sie bald sehr zahlreich wurden. Der Sultan Soliman Ii. unternahm 1566 noch einmal einen Zug gegen Wien, starb aber im Lager vor Szigeth, welches der Graf Zriny heldenmütig verteidigte. (Körners „Zriny".) Die Türken zogen wieder zurück, der Kaiser mußte aber auch fernerhin Tribut zahlen. 3. Rudolf Ii, der Sohn und Nachfolger Maximilians (1576—1612), war ein Freund der Künste und Wissenschaften; vor allem beschäftigte er sich mit der Astronomie und Chemie. (Tycho de Brahe und Kepler.) Wie viele Fürsten seiner Zeit, gab er sich auch mit der abergläubischen Sterndeuterei und Goldmacherei ab (Astrologie und Alchimie). Seine Neigung zur Grübelei und Einsamkeit artete zuletzt in Menschenscheu aus. Das Reich geriet in tiefe Zerrüttung. Der Religionshader brach wieder offen aus. Mehrere protestantische Fürsten schlossen die Union 1608, an deren Spitze der reformierte Kurfürst Friedrich Iv. von der Pfalz stand. Auf katholischer Seite entstand ein Jahr später die Liga unter dem Herzoge Maximilian von Bayern. Am trübseligsten sah es in den österreichischen Erblanden aus, welche fortwährend von den Türken bedroht wurden. Deshalb zwang der Erzherzog Matthias seinen kaiserlichen Bruder zur Abtretung Österreichs und Ungarns. Um wenigstens Böhmen zu behaupten, gewährte Rudolf durch den Majestätsbrief 1609 den protestantischen Ständen und ihren Untertanen in Böhmen freie Religionsübung. 4. Matthias (1612-1619). Unter seiner Regierung ging die Feindschaft der beiden Religionsparteien in offenen Krieg über. § 48. per 30jährige Krieg, 1618—1648. Ursachen. Der Gegensatz zwischen Katholiken und Protestanten hatte schon in der letzten Hälfte des 16. Jahrhunderts mehrfach innere Kriege in Deutschland erregt, die sich jedoch stets auf kleine Schauplätze
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