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1. Lehrbuch der Geschichte des deutschen Volkes für die oberen Klassen katholischer höherer Mädchenschulen - S. 122

1903 - Paderborn : Schöningh
122 /#' . - Oktober 1806, erklärte Friedrich Wilhelm Iii. den Krieg. Seine Bundesgenossen waren Sachsen, Braunschweig und Weimar; auch Rußland hatte seine Hilfe zugesagt. 2. Verlauf des Krieges. a) Das Jahr 1806. Die Entscheidung erfolgte überraschend schnell. Nach dem Treffen bei Saalfeld, in welchem der preußische Prinz Ludwig Ferdinand fiel, besiegte Napoleon in der Doppel sch lacht bei Jena und Auerslädt (am 14. Oktober) die Preußen und Sachsen unter dem 72jährigen Herzoge Ferdinand von Braunschweig, welcher tödlich verwundet wurde. Der Kurfürst von Sachsen trat darauf dem Rheinbünde bei und erhielt die Königswürde; der Herzog von Brauufchweig (f in Ottensen bei Hamburg) und der Kurfürst von Hessen-Cassel verloren ihre Länder. Die meisten preußischen Festungen ergaben sich ohne Schwertstreich; nur Kolberg (Guei-senau, Schill und Nettelbeck), Graudenz (Courbiöre) und einige Festungen in Oberschlesien hielten sich tapfer. Dreizehn Tage nach der Schlacht hielt Napoleon seinen Einzug in Berlin, von wo er die Siegesgöttin und den Degen Friedrichs d. Gr. nach Paris sandte. b) Das Jahr 1807. Friedrich Wilhelm Iii. war nach Ostpreußen geflüchtet. Dort vereinigten sich die Russen mit dem wieder gesammelten preußischen Heere. Die mörderische Schlacht bei Preußisch-Eylau (im Februar) blieb unentschieden, bei Fried land aber (im Juni) erfochten die Franzosen einen entscheidenden Sieg. Nun brach Kaiser Alexander I. von Rußland seinem Bundesgenossen die Treue und schloß sogar ein Schutz-und Trutzbündnis mit Napoleon. Um so schwerer fühlte das unglückliche Preußen die Rache des Siegers, den die Königin Luise bei einer persönlichen Zusammenkunft vergeblich milder zu stimmen suchte. Im Frieden zu Tilsit (9. Juli) verlor der König von Preußen die Hälfte seiner Länder, nämlich alle Gebiete westlich von der Elbe und das Herzogtum Warschau, welches der Könjg^vsn Sachsen erhielt. Preußen mußte außerdem eine Kriegssteuer von 12t? Millionen Francs zahlen, bis zu deren Erlegung 150000 Franzosen im Lande blieben. Aus dem links-elbischen Preußen nebst Hessen-Cassel und Braunschweig bildete Napoleon Las Königreich Westfalen für seinen jüngsten Bruder Jeröme, welcher Cassel seinen üppigen Hof aufschlug (Bruder Lustik). Die letzten Lebensjahre der Königin Luise. Die beiden ersten Jahre nach dem unglücklichen Kriege brachte die königliche Familie in tiefster Zurückgezogenheit in Königsberg zu. Der Hofstaat wurde auf das Notwendigste beschränkt; um Geld zu gewinnen, wurde selbst das goldene Taselgerät eingeschmolzen und der Schmuck der Königin verkauft. Die Seelengröße der letzteren zeigte sich in diesen Tagen des Unglücks in ihrem hellsten Lichte.
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