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1. Das Deutsche Reich - S. 36

1913 - München : Oldenbourg
36 Das Deutsche Reich. im Elsaß, in Baden und der Pfalz am vorteilhaftesten, die größten Tabakfabriken aber besitzen die Seestädte Bremen und Hamburg. Tie berühmtesten Lebkuchen erzeugt Nürnberg, Schokoladen Köln, Stuttgart, Pößneck (Thüringen) und Ham- bürg, Fleischwaren Braunschweig, Gotha, Frankfurt a. M., Westfalen, Pom- mern, Straßburg. Unübertroffen ist die deutsche Elektrotechnik, deren Erzeugnisse den Welt- markt beherrschen. Berlin und Nürnberg sind ihre Hauptmittelpunkte^). Lange vernachlässigt wurde die Fischerei. Man schenkt ihr aber in neuester Zeit erhöhte Aufmerksamkeit, namentlich auch der Seefischerei. Über 20000 Meuscheu finden in der deutschen Hochseefischerei ihren Unterhalt. (Erträgnis der deutschen Nordseesischerei 1911: 28 Mill. Mark.) Immerhin ist Teutschlands Anteil an der Hochseefischerei der Welt noch recht gering (2%, England 22%, Norwegen 13%). Es werden daher noch für viele Millionen Mark Fische eingeführt2). Tie Hochsee- fischerei liefert namentlich Heringe und Kabeljaus (getrocknet: Stockfisch).— Bewundernswerten Aufschwung hat der so jugendliche deutsche Schiffbau ge- itomnxen; die größten und schönsten Pafsagierdampser werben oorwiegenb auf beutfchen Werften hergestellt^). — Teutschland bildet mit England die größte Werkstätte der Erde. Teutschlands Wohlstand knüpft sich in steigendem Maße an seine Industrie und seinen Handels) Begünstigt wird die industrielle Entwicklung Deutschlands, abgesehen von seinem Reichtum au Kohlen und Eisen, durch feine vielen Wasserkräfte in den Gebirgen Mittel- und Süddeutschlands, die durch elektrische Kraftübertragung auf weite Ge- biete hin wirksam verteilt werden können, dann durch den Zusammenschluß zu großen geschäftlichen Vereinigungen nach amerikanischem Vorbilde unter den Namen Ring, Kartell, Trust, Konzern, endlich durch seine zahlreichen allgemeinen und Fach- bildnngsanstalten. Der Industrie verdankt das Reich seinen gewaltig angewachsenen Wohlstand, die rasche Zunahme der Bevölkerung, die nicht mehr auszuwandern braucht, sondern in der Heimat lohnende Beschäftigung findet, feinen Aufschwung des Auslaudhaudels und die Mittel zur Unterhaltung und Vermehrung seiner Wehrmacht. Vii. Der deutsche Handel. Teutschland und England als Handelsmächte. Unter den Ländern Europas besitzt Deutschland nächst England die günstigsten Bedingungen zur Entfaltung eines reichen Handelslebens, ja in mancher Hinficht erscheint es seinem gefährlichsten 1) Die Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft in Berlin beschäftigt in ihren Fabriken über 40 000 Arbeiter. Berlin und Nürnberg sind auch der Sitz der Siemens-Schuckertwerke. 2) Wert der Fischeinsnhr 1911: 113 Mill. M. — Tie deutsche Hochseefischerei liefert erst 3/i0 des deutschen Bedarfs. ^ 3) Die bedeutendsten deutschen Werften sind: Ter Vulkan in Hamburg und Stettin (über 12 000 Arbeiter), Blohm n. Boß in Hamburg (über 8000 Arbeiter), die Schichau- Werft in Elbing (6000 Arbeiter), die Germania-Werft in Danzig und Elbing, die Howaldts -Werft und die Kaiserliche Werft in Kiel. Die gewerbliche Gütererzeugung Deutschlands mit 36 Milliarden M. brutto kommt (nach Steimnann-Bucher) bereits derjenigen von England gleich; die landwirtschaftliche Produk- tion Deutschlands mit 15 Milliarden M. brutto übertrifft die englische um volle 11 Milliarden M. Demnach hat die deutsche Gütererzeuguug die englische nicht nur erreicht sondern be- reits weit überholt.
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