1917 -
München [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Realschule, Oberrealschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Oberrealschule, Realschule, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Die Gesteinshülle (Lithosphäre). 7
weiter getragen und endlich wieder in Massen abgesetzt. Sandanwehnngen bilden
l B. an der Nord- und Ostseeküste ganze Hügelreihen, die Dünen, mächtige Lager
von feinem, mehlartigem Staub in China den Löß. Dieser ist ungeschichtet.
>2. Erstarrungs- oder Eruptivgesteine.
Diese stammen aus der Tiefe der Erde und sind durch Erkalten der feurig flüs-
sigen Masse des Erdinnern entstanden. Daher zeigen sie keine Schichtung, sondern
massiges Gefüge, weshalb sie auch Massengesteine genannt werden. Sie enthalten
niemals Reste von Pflanzen und Tieren. Da sie ganz oder teilweise aus Kristall-
körnern zusammengesetzt sind, bezeichnet man die Massengesteine als kristallinisch.
Hieher gehören Granit, Syenit, Porphyr, Trachyt, Basalt und Lava.^)
Ii. Das Erdinnere.
Eine genauere Kenntnis des Erdinnern fehlt ttoch. Wohl darf als erwiesen
gelten, daß im Innern der Erde sehr hohe Temperaturen herrschen. Für diese
Annahme sprechen namentlich die nach dem Erdinnern stetig zunehmende Boden-
wärme sowie die heißen Quellen und die glühend flüssigen Laven, die aus dem
Erdinnern hervorbrechen.
Durch unmittelbare Beobachtung in Schächten, Tunnels und Bohrlöchern reicht die genauere
Kenntnis des Erdinnern bis zu einer Tiefe von 2300 m. Danach ist eine Temperaturzunahme von
1° C auf rund 30 m der Erdkruste anzusetzen. Wie weit diese Temperatursteigerung gegen die Tiefe
hin die gleiche bleibt, wissen wir nicht. Aus physikalischen Gründen schließt man, daß die Gesteine,
welche die Erdkruste bilden, in großen Tiefen weich und plastisch werden, weil sie unter hohem
Druck stehen. Da für die meisten Stoffe die Schmelztemperatur unter Druck immer höher wird,
so ist es wahrscheinlich, daß erst in sehr großen Tiefen (über 100 km) glutflüssige Massen im Erd-
inneren vorkommen. Daher nahm man früher allgemein einen glutflüssigen Erdkern an.
Aber die Physik lehrt auch, daß sich flüssige Körper unter hohem Druck verfestigen. Darnach ist
der Schluß gestattet: Unter dem ungeheuren Druck der Erdrinde muß der Erdkeru verfestigt sein.
i) Wo tunlich, Besuch eines Granitbruches. Empfehlenswert Dr. Krantz' Rheinisches Mine-
ralienkontor, Bonn. Gesteinssammlung V, geordnet nach dem geolog. Alter der Gesteine. 25 Stück,
Format 6%: 8y2 cm, 24 M. und die Schulsammlung von Leitfossilien, geordnet nach der Alters-
folge der geolog. Schichten, 30 Stück Abt. I, 15 M.