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1. Wirtschaftsgeographie des Deutschen Reiches und seiner Kolonien mit besonderer Berücksichtigung des deutschen Anteils am Welthandel und Weltverkehr - S. 5

1918 - München [u.a.] : Oldenbourg
J. Das deutsche Land. 5 Einfluß der Bodengestalt auf die Bewässerung. Dank der hohen Nieder- schlagsmengen, die sich über den Boden des Reiches ausgießen — sie betragen im Mittel 700 mm im Jahre —, erfreut sich dieses eines großen und vielverzweigten Nußnetzes, dessen Umfang nur von dem Rußlands übertroffen wird. Aber wäh- rend sich Rußlands Hauptströme den von den großen Weltverkehrslinien abgelegenen Binnenmeeren zuwenden, geht die Laufrichtung der deutscheu Ströme mit Aus- nähme der Donau nach Norden zu den deutschen Meeren; der „Zug zum Meere" ist daher schon in der Natur des deutschen Landes begründet. Die beiden Haupt- Wasserstraßen des Reiches, Rhein und Elbe, gehen der Nordsee zu, die infolge der hohen wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gestadeländer die belebteste Verkehrs- straße der Welt ist; auch die oberen Donauländer streben, soweit sie zum Reichs- gebiet gehören, mit aller Macht den Anschluß an das Rhein-, Weser- und Elbegebiet durch ein großangelegtes Kanalsystem an. Der durchgreifende Stufenbau des deutschen Bodens verleiht auch den deut- scheu Strömen einen einheitlichen Zug, der sich in folgenden gemeinsamen Merkmalen ausspricht: 1. Mit Ausnahme der Donau folgen alle der nördlichen Abdachung zur Nord- und Ostsee. 2. Mittel- und Unterlauf, die für die Schiffahrt wichtigsten Flußstrecken, kommen zur reichen Entfaltung; daher beginnt die Schiffbarkeit des Rheins schon bei Mannheim-Ludwigshafen. Die schiffbare Wasserstraße des Neckars beginnt bei Cannstatt, des Mains bei Bamberg, der Weser bei Münden, der Saale bei Halle, der Elbe in Böhmen, der Oder bei Kosel, der Weichsel bei Thorn. 3. Die Lage der Nebenflüsse und die geringe Höhe der Wasserscheiden ermöglichen vielfach eine leichte Verbindung der Hauptströme durch Kanäle. 4. Der Wasserstand der Ströme ist mit Ausnahme der Alpenflüsse im ganzen ziemlich abgeglichen. 5. Die deutschen Flußsysteme verbinden auch Land und Volk innig miteinander. Der Rhein verknüpft Hochgebirge, Mittelgebirge und Tiefland; Weser, Elbe und Oder Mittelgebirge und Tiefland. Die deutschen Ströme unterstützen daher die Vereinheitlichung des gesamten deutschen Lebens in staatlicher, geistiger und wirtschaftlicher Beziehung, namentlich auch in Hinsicht auf den Verkehr. Die deutschen Ströme ganz besonders verketten Deutschland zu einem einheit- lichen Wirtschaftsgebiete. Einfluß der Bodengestalt auf den Anbau. Von größter wirtschaftlicher Bedeutung ist das Borherrschen des Tieflandes, das fast % der Gesamtfläche Deutschlands einnimmt. Es umfaßt nicht bloß die Norddeutsche Niederung mit ihren tiefeingreifenden Buchten am Rhein, der Ems, der Saale, Elbe und Oder sondern auch die langgestreckte Oberrheinische Tiefebene mit der breiten Frank- furter Bucht, der Wetterau, den Untermain bis Schweinfurt und das untere Neckar- tal bis gegen Stuttgart. Das Tiefland ist klimatisch bevorzugt gegenüber dem Hochlande; es bietet deshalb auch dem Ackerbau die günstigsten Bodenverhält- nisse dar. Einfluß der Bodengestalt auf den Berkehr. Das Tiefland ist die für den Verkehr günstigste Form des Bodens. Seine Zusammenlagerung mit dem Meere, dann die alten ostwestlichen Talzüge, große, von der Natur geschaffene
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