Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Wirtschaftsgeographie des Deutschen Reiches und seiner Kolonien mit besonderer Berücksichtigung des deutschen Anteils am Welthandel und Weltverkehr - S. 59

1918 - München [u.a.] : Oldenbourg
Afrikanische Kolonien. 59 A. Afrikanische Kolonien. 1. Togo. Togo ist zwar unter unseren afrikanischen Kolonien die kleinste — sie hat un- gefähr die Größe Bayerns —, erfreut sich aber der dichtesten Bevölkerung (1 Mill. Einw., 11 auf 1 qkm). Zudem sind die Togoneger der küstennahen Gegenden, die Ewe, friedfertige und fleißige Ackerbauer. An Bodenerzeugnissen kommen vor allem Mais und Baumwolle in Betracht. Für die Ausfuhr liefern aber weitaus die größten Werte Kautschuk und Ölpalmen- erzengnisse (Palmöl, Palmkerne)^). Die Ölpalme gedeiht vortrefflich in der Küsten- savanne, während in den Wäldern des gebirgigen Hinterlandes, das übrigens nur selten 1000 m Höhe erreicht, die Gummiliane auftritt, deren Milchsaft das Kautschuk liefert. Europäische Pflanzungen sind es nur wenige. Die Bebauung des Bodens wird fast nur von den Eingeborenen betrieben. In der Nähe von Bassari liegen die großen Eisenerzlager von Banjeli. Die Einfuhr versorgt die Kolonie mit deutschen Gewerbeerzeugnissen aller Art. An dem gesamten Warenhandel (1912 = 21 Mill. M.) ist Deutschland mit etwa 50°/0 beteiligt. Er liegt größtenteils in den Händen von Hamburger und Bremer Firmen, die an der Küste ihren Sitz haben. Ein dauernder Aufenthalt von Europäern ist übrigens des tropischen Klimas wegen ausgeschlossen. Ein großer Nachteil für Togo ist feine wenig günstige Verkehrslage. Seine Küstenlänge beträgt nur 50 km, die Küste selbst ist flach und hafenlos und wird von einer furchtbaren Brandung umtobt. Dazu ist das Mündungsgebiet der beiden Grenzflüsse Mono und Volta im Besitze fremder Mächte. Die Monomünduug ist französisch, die Voltamündung wie überhaupt der ganze Lauf des Volta englisch. Diese Mängel werden indes durch vorteilhafte Verkehrsanlagen wenigstens einigermaßen wieder ausgeglichen. Von der Hauptstadt Lome, dem Sitze der Regie- rung, führt eine Landungsbrücke von 300 in Länge in die See; die Küstenorte Lome und Anecho sind durch eine Eisenbahn verbunden und von Lome führt eine folche nach Palime (120 km) und Atakpame (175 km). Außerdem durchziehen schöne und gut erhaltene Fahrwege das ganze Land. — Ein Haupthandelsplatz im Innern der Kolonie ist Kete-Kratschi am Volta. Sonstige wichtige Plätze sind noch Misa- höhe, Bismarckburg und Sansanne Mangu. Im ganzen hat Togo bis jetzt eine günstige wirtschaftliche Entwicklung ge- nommen. Es war auch von Kriegen nie beunruhigt, hat keine Schutztruppen nötig und bedarf keines Reichszuschufses. 2. Kamerun/ Im' Vergleichs zu Togo erscheint die Verkehrslage Kameruns wesentlich günstiger. Es ist an der tiefsten Einbuchtung des Guineabusens gelegen und ermöglicht i) Ausfuhr 1913: Olpalmeuerzeuguisse 3 000 000 M. ! Baumwolle . .... 582000 M. Kautschuk..... 360000 „ | Mais...... 288000 „
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer