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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 4

1876 - Dresden : Schönfeld
4 Die astronomische Geographie. Unterschiedes. Da die Erde sich in 24 Stunden einmal um sich selbst dreht, müssen alle Punkte der Erde in dieser Zeit einmal unter dem Culminationspunkte der Sonne sich befinden, alle Punkte unter demselben Meridian zu gleicher Zeit, alle Punkte unter verschiedenen Meridianen zu verschiedenen Zeiten Mittag haben. Die von uns östlich gelegenen Punkte haben eher Mittag als wir, da die Sonne im Osten aufgeht. Die Sonne muß also über allen 360 Meridianen, welche den Aequator durchschneiden, binnen 24 Stunden einmal culminiren; sie braucht mithin den 360sten Theil von 24 Stunden, d. h. 4 Minuten um von einem Meridian zu dem zunächst liegenden westlichen Meridian zu gelangen. Folglich hat von 2 Punkten, die einen Meridian von einander abstehen, der östlich gelegene Punkt um 4 Minuten eher Mittag. Prag liegt z. B. unter dem 32. Meridian (320 D.), Mainz unter dem 26.; folglich hat Prag 24 Minuten eher Mittag. Wer von Dresden nach Leipzig reist, wird finden, daß in Leipzig seine Uhr 6 Minuten zu früh geht, weil der Abstand beider Städte l1^ Längen- grade beträgt. Auf der See werden die Längenbestimmungen durch Chronometer gemacht, welche genau nach der Zeit auf der Sternwarte zu Greenwich regulirt sind. Die Ermittelung des wahren Mittags, welche auch auf der See an der Culmination der Sonne gemessen werden kann, gißt/ mit der Zeitangabe des Chronometers verglichen, den Lüngenabstand von Greenwich. Scharfe Längenbestimmungen be- sitzen wir erst seit einem Jahrhundert. Die besten Dienste für die Bestimmung der Meridianabstände leistet auf dem festen Lande der elektrische Telegraph. § 5. Die Umdrehung der Erde um sich selbst bringt Tag und Nacht hervor; die Bewegung um die Sonne, von der die Erde ungefähr 20 Mill. Ml. entfernt ist, geschieht in einem Jahre — 365 T. 5 St. 48 Min. 48 Sek. Stände die Erdachse senkrecht aus der Erdbahn, so hätten Tag und Nacht aus der gmrzen Erde stets gleiche Länge. Die schiefe Stellung der Erdachse (die Schiefe der Ekliptik), welche 23^0 (ge- nau: 23" 27' 55") von der senkrechten Linie abweicht, ist Ursache der verschiedenen Tages-, resp. Nachtlängen und der verschiedenen Jahres- zeiten in höhern Breiten. Die Sonne steht also nicht immer senkrecht über dem Aequator, sondern weicht im Laufe des Jahres beiderseits des Gleichers um 231/2 0 ab und zwar so, daß sie je einmal über dem 23v20 N. und 231/2 0 S. senkrecht steht und je zweimal über jedem Punkte der Erde Zwischen diesen beiden Kreisen, von denen sie sich am 21. Juni und 21. December zum Aequator zurückwendet. Daher sind die beiden (auf den Karten punktirten) Kreise, 23^ N. und S. vom Aequator, Wendekreise (Tropen) genannt; nördlich der Wende- kreis des Krebses, südlich der Wendekreis des Steinbocks. Diese Benennungen erklären sich daraus, daß am 21. Juni die Sonne im Sternbilde des Krebses, am 21. December im Sternbilde des Stein- bocks steht. Am 21. März und 23. September steht die Sonne senk- recht über dem Aequator, nur an diesen beiden Tagen sind an allen Orten der Erde Tag und Nacht gleich (Aequinoctien d. h. Nacht-
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