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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 15

1876 - Dresden : Schönfeld
Die physische Geographie. — Die Lust. 15 Wirkung von Land und Wasser aus die untern Schichten der Atmosphäre verschieden. Unter gleichem Sonnenstände wird das Meer nie so warm durch die Einstrahlung, aber auch nie so kalt durch die Ausstrahlung als das Land. Die Erwärmung der Luftschichten geht von unten aus, die Abnahme der Jahreswärme erfolgt in unserer Zone etwa in dem Verhältnis von 1° R. auf 225m. Höhe. Daraus erklärt sich, daß unter verschiedenen geogr. Breiten der Nullpunkt (0° R.) in verschie- dener Höhe der Luft eintritt und in Folge davon auf den Gebirgen die Schneelinie, d. h. die Grenze, bis zu welcher von oben her der Schnee auch im Sommer aus den Höhen liegen bleibt, von dem Aequator nach dem Pol allmählich sich dem Meeresspiegel nähert. Doch fällt die Schneelinie nicht mit der Jahresisotherme 0° R zusammen, sondern wird durch das continentale Klima und geringere Schneemassen modificirt. An den Küsten liegt sie tiefer als im Binnenlande. Der verschiedene Sonnenstand außerhalb der Tropen bringt die 4 Jahres- zeiten hervor, je nachdem die Ein- oder Ausstrahlung überwiegt. Die höchste Jahreswärme tritt erst nach der Culmination, im Juli, die tiefste Kälte im Januar ein; grade so wie die tägliche höchste Wärme erst nach Mittag, die tiefste Kälte vor Sonnenaufgang sich zeigt. Daher gewinnt man die mittlere Temperatur des Tages durch 3maliges Ablesen des Thermometers, um 6 Uhr früh (vor Sonnenaufgang), 2 Uhr Mittags, 10 Uhr Abends (nach Sonnenuntergang), und weiter- hin aus den mittleren Temperaturen der einzelnen Tage die mittlere Temperatur des Monats und des Jahres. § 19. Isothermen (1817 durch Humboldt eingeführt) sind die Linien, welche die Orte gleicher Jahrestemperatur auf der Karte ver- binden. Die Jsotheren zeigen gleiche Sommertemperatur, Jsochi- menen gleiche Wintertemperatur an. Der Unterschied von Land- und Seeklima (continentalem und oceanischem Klima) beruht darauf, daß das Festland die Sonnenwärme rascher und stärker annimmt als das Meer, sie aber auch rascher ver- liert und sich tiefer abkühlt. Auf dem größten Continente (der alten Welt) muß daher die größte Wärme und die größte Kälte Vorkommen. Und so erscheint auch das größte klimatische Wärmecentrum im Sommer in Afrika und Asien quer über dem rothen Meere von Tim- buktu bis zur Wüste Thurr am Indus mit 28o R. (Juli-Isotherme); das größte Kältecentrum im Winter (Januartemperatur) in Nordasien (Jakutsk) mit — 32° R. Der kleinere Continent Amerika zeigt natür- lich geringere Gegensätze, nämlich im Juli zwei Wärmecentren in der nordamerikan. Wüste am Rio grande und in den südamerikan. Llanos am Orinoco mit 24° R.; sein Kältecentrum aus der Melville-Insel — 32° R. Wenn (nach Dove) die Temperatur auf der Oberfläche der ganzen Erde im Juli beinahe 14° R., int Januar dagegen nur 10° R. beträgt. so ergibt sich daraus, daß die nördliche Hälfte der Erde, die Hemisphäre der großen Landmassen wärmer ist als die süd- liche oceanische Erdhalbe. Aber da die Sonne im Perihel über der südl. Hemisphäre culminirt (auf der nördl. Hemisphäre im Aphel.), so wirkt der direkte Sonnenstrahl z. B. in Australien weit energischer als
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