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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 34

1876 - Dresden : Schönfeld
34 Die physisch? Geographie. — Die Völkerkunde. 0. Die Völkerkunde. H 42. Die Anthropologie betrachtet den einzelnen Menschen nach seinen sinnlichen Merkmalen (Größe, Schädelbau, Knochengerüste, Entwickelung des Gehirns, Haarwuchs, Farbe der Haut und Haare u. s. w.) und sucht eine Einthcilung nach Rassen zu geben. Die Ethnologie (Völkerkunde) betrachtet den Menschen als Mitglied eines Volkes und schildert dieses nach Sprache, Religion und Sitte. Sie theilt die Menschheit in Völker. Eine sichere Eintheilung in Rassen ist bis jetzt noch mcht gelungen. Die von Blumenbach gemachte Eintheilung in 5 Rassen: Kaukasier, Mongolen, Reger, India- ner und Malaien ist ungenügend. Die Uebergangsstusen und Mischlingsformen sind unzählig. Mischlinge erben fast durchgehends die Laster und schlechten Eigenschaften beider Rassen, selten oder nie die guten. Einige der bekanntesten Benennungen der Mischlinge sind folgende: Mulatten sind Mischlinge von Weißen und Negern, Mestizen von Weißen und Indianern, Zambos von Negern und Indianern. Der anthropologische Typus erscheint uns unverän- derlich, der Volkscharakter (Sprache und Sitte) nicht. Jede Menschenrasse ist, wie die Pflanze und das Thier, an einen bestimmten Verbreitungsbezirk gebunden. Außerhalb desselben gedeiht die Rasse nur dort, wo sie ähnliche physische Bedingungen findet, wie in der Heimat. Darin liegt auch zugleich eine verschiedene Be- gabung der Menschen. Am tiefsten steht der Australier, der gleich dem Thier von zufällig gefundener Nahrung lebt, kaum eine Wohnung besitzt und keine Spur bestimmter relig. Ideen zeigt. Höher steht der Papua in Neu-Guinea, der schon Thiere züchtet und Früchte erntet und den Pfahlbauten der Vorzeit ähnliche Wohnungen errichtet. In Tempeln verehrt er von Holz geschnitzte Götterbilder. Einen be- deutenden Fortschritt zeigt die Gruppe der Malaien und Polynesier. Wir finden ein Familienleben entwickelt, die Stämme nach geheiligten Gesetzen von Häuptlingen regiert. Zum Häuserbau kommt der Schiff- bau. Zu den bestimmt ausgeprägten religiösen Ideen treten Sagen und mythologische Gesänge. Selbst die Kunst der Rede wird geübt. Die nächste Stufe bildet der Neger, welcher den Landbau weiter fördert und die Produkte sogar in Industrie und Handel verwerthet. Seine Wohnungen sind massiver, zu größeren befestigten Städten gruppirt. Außer Liedern finden wir bereits Sprüchwörter und Räthsel. Der Indianer tritt zwar in den Jäger- und Fischervölkern hinter dem Neger zurück, aber die alten Kulturstaaten in Mexiko und Peru zeigen doch eine wirkliche Architektur und Skulptur, sowie die Anfänge einer Bilderschrift, von der der Neger keine Ahnung hat. Eine wesent- lich höhere Stufe nehmen die Hochasiaten, die Mongolen, und unter ihnen besonders Chinesen und Japaner ein, deren Kultur in mancher Beziehung unserer abendländischen gleichkommt, in mancher sie über- trifft. Den höchsten Rang nimmt die s. g. kaukasische Rasse, besonders die Bewohner Europas ein.
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