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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 44

1876 - Dresden : Schönfeld
44 Europa. gehaltenen alten Nachrichten dadurch zum Theil bestätigt sind. Diese großen Seeungeheuer, welche nur selten an die Oberfläche kommen, scheinen besonders in der Nähe von Island und Grönland in den Meerestiefen zu wohnen. Holländische Fischerstationen gab es sonst auf Spitzbergen (Schmeerenberg) und Jan Mayen. Dorsch, Schelfisch, Häring finden sich in großer Menge bei der Bäreninsel. Von Nor- wegen werden häufig Schiffe ausgerüstet, um den arktischen Hai zu fangen, dessen 4—500 Pfd. schwere Leber einen werthvollen Thran liefert. An der Küste Norwegens bis zum Polarkreise (Lofoten) wird hauptsächlich der Sey, eine Schelfischart, gefangen. § 52. 2) Das mitteleuropäische Reich erstreckt sich bis zur Isotherme 12° R.; doch gehört die kaspische Steppe nicht hieher. Durch die Jahrhunderte alte Kultur hat die Thierwelt wesentliche Ver- änderungen erlitten, a) Das Land. Das Reich der Insekten- fresser. Zahlreiche Fledermäuse und Insektenfresser (Igel) bezeichnen diese Zone. Die Raubthiere sind aus manchen Gegenden, namentlich England und Deutschland verdrängt. Einige Thiere lassen sich in ihrem Verbreitungsbezirk mit Rücksicht auf das Continentalklima im O. und Seeklima in W. gruppiren. Den Nordosten, nördl. von 55o N., be- wohnt der Schneehase, die Mitte nach den Sw. der gemeine Hase. Eine gleiche Verbreitung hat das Wildschwein. Der Silberluchs lebt in No. (Schweden und Rußland), der gemeine Luchs und die wilde Katze in Sw. Der Hamster meidet die westlichen Küsten und geht nicht über den Rhein. 'Das Elen ist vom Ural bis an die polnischen Sümpfe verbreitet, westlich vertritt seine Stelle der Edelhirsch und das Reh bis an die Alpen (dem entsprechen in Sw.-Europa der Damhirsch, in So. die Saiga-Antilope). Auch der braune Bär dringt nicht bis in die subtropische' Zone. — Besonders Großbritannien zeigt einen merkwürdigen Uebergang aus der Polarzone. Während die Nordküsten Schottlands noch von den Polarvögeln umschwärmt sind, sind diese im südl. und westl. England gänzlich unbekannt. Das englische Pferd, Rind und Schaf sind größer als die schottischen. Der Pfau, Truthahn und das Perlhuhn, welche in England ganz gut gedeihen, kommen in Schottland nur mit Mühe fort. Die Vögel der mitteleuropäischen Zone sind reicher an Gattungen als im Norden. Der Kukuk geht bis zum 660 N. Die große Trappe, der ,,europäische Strauß", streift von den südrussischen Steppen bis Sachsen. Die Waldhühner ziehen sich in die höheren Bergwälder zurück. Die eigentliche Nachtigall liebt den Westen Europas, der Sprosser den Osten. Zahlreiche Raub- und Singvögel sind über das ganze Gebiet verbreitet. In verhältnismäßig noch größerer Menge erscheinen die Reptilien. Sie wandern nicht, wie die Vögel; der Mensch hat auf sie den geringsten Einfluß. Das Volk schuf aus dieser Klasse in der frühesten Zeit seine Ungeheuer: Drachen, Lindwurm, Basilisk. Da ihre eigentliche Heimat die heiße Zone ist, so nehmen sie nach S. immer mehr zu. Im N. erscheinen zuerst Frösche, dann Eidechsen, dann Schlangen und endlich die Schildkröten. Die giftige Kreuzotter lebt in ganz Mitteleuropa bis an die Alpen: im Süden (und in Ungarn) nimmt die Sandviper ihre Stelle ein.
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