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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 47

1876 - Dresden : Schönfeld
Europa. 47 Meere, veranlassen die Landleute, ein feines mit Fischöl getränktes Netz vor dem Gesicht zu tragen. Wanderheuschrecken schwärmen von den südrussischen Steppen zuweilen bis nach Schlesien. d) Das Meer. Der wichtigste Fisch ist der Thunfisch, dessen Wanderungen bereits die Griechen und Phönizier ins schwarze Meer nachgefolgt sind. Der Hauptfang findet bei Constantinopel und an der französisch-italienischen Küste statt. Verschiedene Krebsarten (Heuschrecken- krebs, Furchenkrebs, Meerspinne) dienen als Speise. Die rothe oder edle Koralle wird bei Sicilien, den Balearen und Dalmatien gefischt. Badeschwämme bilden im griechischen Archipelagus einen bedeutenden Handelsartikel. § 54, Die Völker Europas. Als Reste der Urbevölkerung sind die heutigen Finnen und Lappen, Kelten und Basken anzusehen. Die kaukasische Rasse, speciell der indogermanische Stamm, beherrscht den Continent. Die Slaven wohnen im Osten, die Germanen im Nord- westen, die Romanen im Süden. Diese drei hauptsächlich bilden die indogermanische Familie. Zu den Slaven gehören die Russen, Polen, Litauer, Tschechen, Wenden, Bulgaren, Serben, Bosnier, Slavonier, Kroaten, Slovaken. Zu den Germanen gehören die Deutschen, Vlaaminge, Holländer, Friesen, Dänen, Schweden, Norweger und Engländer. Zu den Romanen gehören die Franzosen, Portugiesen, Spanier, Italiener, Proven^alen, Rumänen. Außerdem gehören zu den Jndogermanen die Griechen, Albanesen und Kelten (Waliser und Gälen). Germanen gibt's etwa 91 Millionen, Romanen 84 Millionen, Slaven 80 Mil- lionen. Die Slaven nehmen den Angeheuren Raum vom Ural bis zum bayerischen Walde ein; Jahrhunderte lang sind sie nach Westen vorgedrungen und bildeten eine große Menge von patriarchalisch ein- gerichteten Gemeinwesen, aus welchen im Laufe der Zeit einige größere Staaten erwuchsen. In Südeuropa drangen sie bis zum Peloponnes. Aus dem nördlichen Deutschland sind sie wieder verdrängt. Charakte- ristisch ist ihre passive Ausdauer und große Zähigkeit; aber in geistiger Regsamkeit und Originalität sind sie hinter den Germanen und Ro- manen zurückgeblieben. Nicht weniger als 1/5 aller Slaven sind Bauern, der Bürgerstand fehlt fast ganz. Die bäuerlichen Massen sind von der europäischen Kultur noch gar nicht berührt, und die griechische Kirche hat für den Aufschwung nichts gethan. Der Slave hat die Fähigkeit, seiner individuellen Meinung zu entsagen; daraus erklärt sich seine politische Unfähigkeit und Ohnmacht. Die Slaven sind binnenländische Leute, der See feind. Rußland verdankt seine Kultur zumeist den Germanen. Bei den Germanen finden wir die Dreitheilung der Stände: Bauer, Bürger, Adel. Sie lieben die freie Beweglichkeit: Selbstverwaltung im Staat (Föderativstaaten), freie Forschung, keine Hierarchie der Kirche; sie sind die Vertreter des Protestantismus. Bei ihrer Beweglichkeit sind sie mehr als andere Europäer zur Wanderung geneigt. Allein in diesem Jahrhundert sind 8 Mill. Germanen in die Kolonien ausgewandert. Sie haben die Weltherrschaft und den Welt- handel in den Händen, ihre Kolonien allein gedeihen. Sie sind See- leute ersten Ranges. Von den 151/2 Mill. Tonnen der Rhederei aller
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