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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 55

1876 - Dresden : Schönfeld
Das deutsche Reich. 55 ist im nördl. Theile von interessanten Thälern mit pittoresken Fels- gruppen und zahlreichen alten Burgen durchzogen. Diese Gegend, auf beiden Seiten des Wisent, heißt die fränkische Schweiz. Weiter südlich wird das Hochland von der Altmühl in gewundenem Laufe durchbrochen. Um Eichstädt gibt es bedeutende Eisengruben. Bei Solenhofen in der Grafschaft Pappenheim wird der berühmte litho- graphische Stein aus den oberen dünnen Schichten des Jurakalkes ge- brochen. 2) Der schwäbische Jura (rauhe Alb) läuft von der Wörnitz, durch deren Thal die Eisenbahn von Nürnberg nach Augsburg führt, bis zum Rhein. Er bildet ein 5-10 Stunden breites, über 2000' (650 m.) hohes, ödes Kalksteinplateau mit rauhem Klima, während in den lieblichen Thälern zum Neckar und zur Donau an- muthige Ortschaften zwischen Obstgärten liegen. Vor dem steilen Nord- rande lagern Kegelberge mit Schlössern und Ruinen (Hohenzollern, Hohen- staufen. Rechberg, Achalm). Der ganze Jura ist reich an Höhlen: im fränk. Jura die Sophienhöhle, die Höhlen von Müggendorf: im schwäb. Jura die Höhlen von Tuttlingen und Münsingen. Im Nord- westen des Jura lagert die fränkisch-schwäbische Hochebene: die fränkische Hochebene, 1200' (390 m.), sandig, mager, ist durch die Wasserscheide der Frankenhöhe, östl. von Tauber und Jagst, von der etwas niedrigeren, fruchtbaren schwäbischen Hochebene (Neckarthal) getrennt. § 67. Die oberrheinische Tiefebene erstreckt sich von Basel (245 m. ü. M.) bis Bingen (75 m. ü. M). Im Süden liegen die Landschaften Breisgau und Sundgau; nördlich davon folgt auf die Ortenau der Rheingau; der nördlichste Theil, das mainzer Becken, besteht auf dem rechten Rheinufer aus einer dürren Sand- ebene, auf dem linken aus sehr fruchtbarem Hügellande. Nördl. vom Main bis zu den Vorbergen des Taunus und des hessischen Berg- landes breitet sich die furchtbare Wett er au aus> Die oberrhein. Tiefebene ist ein Straßenland, durchzogen vom schiffbaren Rhein und Rheincanal, von Chausseen und Eisenbahnen, welche den Norden und Süden mit einander verbinden. An diesen Verkehr erinnert auch der Name Straßburg. § 68. Oestlich und westlich von dieser Ebene, welche klimatisch zu den mildesten Gegenden nördlich von den Alpen zählt, wo der Weinstock, der Nußbaum und die Kastanie gedeiht, erheben sich zwei durchaus gleichartige Gebirge: 1) Schwarzwald und 2) Wasqen- wald oder Vogesen. Beide erreichen in ihren Gipfeln gleiche Höhe, beide bestehen aus denselben kristallinischen Gesteinen, namentlich Granit und Gneiß, beide zeigen ähnlich abgerundete Kuppen (in beiden Gebirgen findet sich der Name Belchen), beide fallen schroffer zur Rheinebene, sanfter nach außen zu den Kalkterrassen des Neckar- und Moselthals ab, beide zeigen endlich im Innern ähnliche flache Hoch- thäler, die allmählich zu tiefen und engen Felsenschluchten werden und in ebenso lieblichen als romantischen Thalausgängen besonders zum Rheinthal übergehen. Daraus ist mit Recht geschlossen, daß beide Ge- birge einst, in der Urzeit, ein ganzes bildeten, daß aber eine mächtige
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