1876 -
Dresden
: Schönfeld
- Autor: Ruge, Sophus
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Realschule, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Handelsschule, Realschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Kaiserthum Oesterreich.
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Seen: Von den Alpenseen, vom Bodensee und Gardasee
gehören die landschaftlich schönsten Usergebiete zu Oesterreich. Der
Neusiedlersee. 7 Qm., war 1865, nachdem die Entwässerungs-
bauten im angrenzenden Hansag-Sumpf vollendet waren und die
Gewässer des Morastes abgeleitet werden konnten, bis auf einige un-
bedeutende Lachen völlig ausgetrocknet; doch hat das Wasser fast alles
wieder überschwemmt. Der Plattensee, 12 Qm. groß, steht durch
einen Canal mit der Donau in Verbindung.
Die Canäle sind unbedeutend.
Berühmte Mineralquellen befinden sich fast in allen Kronländern:
Teplitz, Karlsbad, Franzensbad, Marienbad in Böhmen, Baden in
Niederösterreich, Gastein in Salzburg, Schmecks, Mehadia in Ungarn u. a.
§ 125. Bodengestalt:
A. Das Alpenland.
Die Begrenzung der Gebirgsgruppen muß den sie trennenden
Niederungen (den Seen, Thälern und Gebirgsjochen) folgen. Der
Name Alpen ist keltisch und bedeutet Hochgebirge. Die Alpen, der
mächtigste Gebirgszug in Europa, zerfallen in 3 Haupttheile: 1) Die
West alpen vom Mittelmeer bis zum Mt. Blanc, so daß die Linie
von Lausanne über Martinach und Aosta nach Jvrea an der Dora
Balten die West- und Mittelalpen trennt. 2) die Mittelalpen vom
Mt. Blanc bis zur Etschquelle und zwar so, daß die Grenzlinie durch
folgende Punkte führt: Bregenz, Feldkirch, Arlberg, Landeck, Nauders,
Glurns, Meran, Bozen, Trient und Verona. 3) die Ostalpen,
a) bis gegen Wien in No., b) zwischen Drau und Sau sich in die
ungarische Ebene verlaufend und e) im So. an die dalmatischen Ge-
birge sich anschließend. Danach gehören die Westalpen zu Italien und
Frankreich, die Mittelalpen meist zur Schweiz (und Tirol), die Ost-
alpen zu Oesterreich*).
Geologisch theilt man das Gebirge in Central-, Nord- und
Süd-Alpen. Die Centralalpen enthalten gewöhnlich die höchsten
Züge, bestehen meist aus Urgebirgsarten und bilden meistens die
Wasserscheide. Die Nord- und Süd-Alpen bestehen vorwiegend aus Kalk.
Zu den östr. Mittelalpen gehören und zwar a) zu den Central-
Alpe n nur die östlichen Theile der rhätischen Alpen links vom
Inn bis nach Landeck. b) Die Süd-Alpen: 1) Oertler Alpen
mit dem Ortles, 3900 ni., dem höchsten Berge in Oesterreich, zwischen
der oberen Etsch und dem Val cki 8ols (Noce-Thal). 2) Ad amello -
Alpen südlich davon. 3) Tridentiner Alpen östl. von den Oertler-
und Adamello-Alpen bis zur Etsch.
§ 126. Die Ostalpen beginnen östlich von der Etschquelle und
dem Passe Reschenscheideck. a) Central-Alpen: 1) Oetzthaler
Alpen zwischen den Flüssen Inn (von Landeck bis Innsbruck), Sill
(Mündung bei Innsbruck, Wippthal), Eisak (bis Bozen) und Etsch.
Durch die Thäler der Oetz und Passer wird diese Gruppe wieder
1870*^ 17^^' ^ f°i0enbe Sintheilung Petermann's Mittheilungen