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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 94

1876 - Dresden : Schönfeld
94 Kaiserthum Oesterreich. Sachsen. Die Mitte Ungarns, namentlich das Flachland, nehmen die Magyaren (5 */2 Mill.) ein, und östlich von ihnen wohnen die Rumänen oder Walachen (3 Mill.) im südöstlichen Ungarn, Sieben- bürgen und der südlichen Bukowina; nur im südöstlichen Siebenbürgen wohnen wieder Magyaren. Durch diese drei Gruppen der Deutschen, Magyaren und Rumänen sind die Nord- und Südslaven von einander geschieden. Zu den Nordslaven (11 */2 Mill.) gehören die Czechen in Böhmen, die Mähren, die Slowaken in den Westkarpathen und dem ungarischen Erzgebirge bis an die Ebene (etwa 48 0 R.), die Polen (21/3 Mill.) in Westgalizien und die Ruthenen (3 Mill.) in Ostgalizien, Nordbukowina und den Ost-Karpathen bis an die ungarische Ebene. Die Slovaken verdrängen allmählich die Nachbarvölker: Ruthenen, Polen, Magyaren und Deutsche. Sie treiben mit Vorliebe Feldbau und sind außerdem Hüttenarbeiter und Drahtbinder. Zu dem Süd- slaven (41/4 Mill.), welche die Ost- und Westromanen von einander scheiden, gehören die Slovenen in Kärnten und Krain, die Kroaten, Dalmatiner und Serben in Slavonien. Die Westromanen bestehen aus Italienern in Südtyrol und Istrien 1/2 Mill. und wenigen Ladinern in den Alpen zwischen Eisak mit Rienzthal und der italieni- schen Grenze, namentl. im grödener, enneberger und obern Fassathal, etwa 20,000''Seelen auf 20 Qm.; die Ostromanen bilden die Ru- mänen (3 Mill.). Zerstreut leben W/g Mill. Juden namentlich unter den Nordslaven: dann einige Zigeuner, Armenier und Griechen. § 134. Eine bedeutende Industrie treiben nur die deutschen Provinzen; Slaven, Magyaren und Rumänen treiben Ackerbau und Viehzucht. Der Magyar ist dem Gewerbe abhold. Der Rumäne ist vorwiegend waldverwüstender Hirte. Die Kulturträger der Monarchie sind die Deutschen. Die Magyaren haben weder eine nationale Kunst, noch eine nationale Wissenschaft. Jeder gebildete Ungar spricht deutsch. Die Volksdichtigkeit ist in Nordböhmen, Schlesien, Mähren, um Wien und Krakau am größten, 5—7000 auf ein Qm. Weniger als 2000 Einw. auf 1 Qm. wohnen in den Central-Alpen, Dalmatien und Karpathen. Die römisch-katholische Kirche zählt 24 Mill. Be- kenner; rein katholisch sind Tirol, Salzburg, Unterösterreich, Krain und Küstenland, die slavischen Gebiete von Steiermark und Kärnten; vorherrschend katholisch die übrigen deutschen Provinzen, Galizien und Süddalmatien; mit Protestanten (3v2 Mill.) gemischt in Ungarn und Siebenbürgen.. Griechische Katholiken (4 Mill.) leben besonders in Galizien, Ungarn und Siebenbürgen. Nichtunirte Griechen (3 Mill.) leben in der Bukowina und der südöstl. Militärgrenze, und sind theils mit Protestanten, theils mit Katholiken gemischt in Sieben- bürgen, Banat, Slavonien und Norddalmatien. In Tirol ist die größte Einheit im Glauben, in Siebenbürgen die größte Verschie- denheit. Die Universitäten befinden sich in Wien, Prag, Graz, Innsbruck, Lemberg, Krakau, Pest und Klausenburg. Neu gegründet ist die deutsche Univ. in Czernowitz. Technische Hochschulen sind in Wien, Graz und Brünn. Eine Akademie der Wissenschaften besteht in Wien. Der
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