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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 104

1876 - Dresden : Schönfeld
104 Die Schweiz. Daß Hospital auf dem S>t. Bernhard hat eine mittlere Temperatur wie die Südspitze Spitzbergens. Der Fönwind ill in manchen Thä- lern wichtig für die Bewohnbarkeit in Folge der Schneeschmelze. Al- penglühen, Lawinen, Gletscher, Firn. Durch mildes Klima ausgezeich- net sind die Ufer des Genfersees, dort befinden sich klimatische Kurörter, namentlich Montreux. Die Regenmenge ist sehr verschieden, sie schwankt zwischen 83 und 145 cm. Die durchschnittliche Zahl der Regentage beträgt am Nordabhange der Alpen 120, am Südabhange 90. § 152. Bewohner. Die Franzosen, 1/4 der Gesamtbevöl- kerung, wohnen im Westen, im Jura und auf der Hochebene bis Bern und Freiburg und in Unterwallis. Die Deutschen (Allemannen), fast % der Gesamtbevölkerung, wohnen im größern nördlichen Theile bis zum Kamme der Hochalpen, 144,000 Italiener im Canton Tes- sin, 42,000 Romanen (Ladiner) in Graubünden. M/2 Mill. E. sind Protestanten, I Mill. Katholiken. Vorwiegend katholisch ist das Hoch- gebirge, meist protestantisch die Hochebene und der Jura. Auf der Ebene ist die Bevölkerung am dichtesten, in den Gebirgs- cantonen am dünnsten; in Wallis, Uri, Graubiinden nicht einmal 1000 auf l Qm. Die 22 Cantone bilden seit 1848 einen Bundesstaat. Aber trotz aller straffen Bundesform zeigt sich in den Cantonen die bunteste Eigen- art. Das liegt im bäuerlichen Grundcharakter des Volkes. Die oberste Gewalt hat die Bundesversammlung in Bern. Es gibt in der Schweiz keine Unterthanen, keine Vorrechte des Orts, der Geburt, Familie oder Personen. Stehende Heere existiren nicht, jeder Schweizer ist wehrpflichtig. Festungen gibt es nicht, nur kleine Werke zur Vertheidigung von Fluß- und Gebirgspässen. Zollwesen ist Sache des Bundes. Für allgemeine Volksbildung wird durch gute Unterrichtsanstalten gesorgt. Universitäten sind zu Zürich, Bern, Basel u. Genf. Jede Religion hat freie Ausübung des Gottesdienstes. Der Orden der Jesuiten ist verboten. — Viehzucht (Alpenwirthschaft) und bedeutende Industrie bilden die Hauptbeschäfti- gung der Bewohner. H 153. Die Produkte des Bergbaues sind unbedeutend. Eisen- erz gewinnt man im Jura, Salz, aber nicht ausreichend, in Bex, Schweizerhall bei Basel und Rheinselden. Außerdem gibts große Torf- lager und Steinkohlen. Berühmte Mineralbäder befinden sich zu Baden, Pfäffers, Leukerbad u. a. Der Ackerbau ist untergeordnet. Kaum der siebente Theil des Bodens ist Ackerland. Rur Thurgau gewinnt an Korn ^3 seines Be- darfs , Uri gar nichts. Wein gedeiht besonders am Jura und am Gensersee, Obst (Eider, Kirschwein) am Booensee. Wald bedeckt ffg des Bodens, daher ist die Holzausfuhr sehr bedeutend. Zürich, Glarus und Luzern sind waldarm. Die Viehzucht (1 Million Stück Rinder, 400,000 Ziegen und ebenso viele Schafe) beschäftigt die meisten Menschen im Hochgebirge, die Industrie dagegen auf der Hochebene und im Jura. Man produ- cirt 600,000 Centner Käse, davon werden 130,000 Ctr. ausgeführt (im Werth von 81/2 Mill. Fr.), emmenthaler und greyerzer (Gruyere);
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