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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 171

1876 - Dresden : Schönfeld
Griechenland. 171 Trotzdem hat sich die Sprache in merkwürdiger Reinheit erhalten, a) Nach Nationalitäten zählt man über 1 Mill. Griechen, 180,000 Albanesen (Arnauten) überwiegend in Attika, Böotien, Korinth, Argos und Achaja; außerdem einige Macado-Machen, Armenier, Juden, d) nach Confessionen gehören säst alle Bewohner der griechisch-ortho- doxen Kirche an. Gleiche Contraste wie in der Landschaft finden sich im Bildungsgrade der Bewohner; völliger Kutlturmangel zeigt sich neben größter Verfeinerung. Die Griechen sind ein Handelsvolk, sehr begabt, aber unzuverlässig. Der Unterricht hebt sich; man zählt auf 27 E. einen Schüler; es giebt 11 Gymnasien, 1 Universität zu Athen. Constitutionelle Monarchie seit 1832. Adel existirt nicht. Unruhen und Räuberwesen hemmen die Entwickelung des Staates. Die Produkte des Bergbaus sind Blei und Silber (Laurion). Marmor findet sich auf Paros und am Pentelikon, nordöstlich von Athen. Steinkohlen gibt's auf Euböa, Meerschaum bei Theben, Seesalz an den Küsten. H 244. Ackerbau. Es gibt kaum 40 Qm. Ackerland auf dem Festlande, unter den ionischen Inseln hat Korfu am meisten Ackerbau. Das Hauptgetreide ist Gerste; ferner Mais, Hirse, Weizen. Der Be- darf wird nicht gedeckt, so daß eingeführt werden muß. Die übrigen Produkte sind: Wein, Korinthen (800,000 Ctr.), Feigen, Oel, Tabak, Krapp, Mohn (Opium), Mandeln, Kastanien. Seit 1860 ist auch Baumwolle angepflanzt, 1864 sind bereits 10 Mill. Pfd. geerntet. Selbst Zuckerrohr und Indigo gedeiht. Aber die Bodencultur kann keinen Aufschwung nehmen, weil einerseits das Land in todter Hand ist (5/6 des Bodens gehören dem Staat und der Kirche), andererseits durch die Wälderverwüstungen viele Quellen versiegt sind. Viehzucht. Für Schaf- und Ziegenzucht sind die Höhen mit magerer Weide gut geeignet. Rindvieh- und Pferdezucht hat niemals gedeihen wollen. Bienen- und Seidenzucht blüht in Morea und auf den ionischen Inseln. Ansehnliche Fischerei, Schildkröten, Bade- schwämme. Die Industrie ist unbedeutend. Handel und Schisfahrt bilden den wichtigsten Theil der Thätigkeit. Der Binnenhandel ist gelähmt, im Peloponnes gibts keine fahrbaren Straßen. Die ionischen Inseln sind durch die Engländer mit guten Straßen versehen. Eine Eisenbahn verbindet den Piräeus mit Athen. Eine zweite ist im Bau von Athen nach Lamia. Wichtig ist der Seehandel. Hauptplätze sind Hermüpolis auf Syra, Athen mit Piräeus; Korfu, Patrás, Kalamata und Nauplia. Die Ein- fuhr betrug 1873 90 Mill. Mark (Brodstoffe und Manufacturen), die Ausfuhr 57 Mill. Thlr. (besonders Korinthen). Hauptverkehr mit England, Türkei, Oesterreich, Frankreich. Die Handelsflotte zählte 1873 : 5100 Schiffe mit 240,000 Ton. Ein Drittel des Handels auf der untern Donau ist in ihrer Hand. Schiffahrtsbe- wegung: 1873 sind ein- und ausgelaufen 16,600 Schiffe mit 2,300,000 Tonnen. Das Königreich zerfällt in 13 Nomarchien.
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