1876 -
Dresden
: Schönfeld
- Autor: Ruge, Sophus
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Realschule, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Handelsschule, Realschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Italien.
Arno, bei Florenz durch den Garten Italiens fließend. 5. der Tiber,
67 M. lang. Aus einander nahegelegenen Quellen fließt der Arno
nach W., der Tiber nach S. 6. der Volturno in Campanien.
Seen. 1. Die Alpenseen sind langestreckte Thalseen°. Lago mag-
giore, 4 Qm., Comersee, 3 Qm., Jseosee, 3 Qm., Gardasee,
61/a Qm. 2. die Alpenninenseen sind meist Kraterseen: See von
Perugia und Bolsenersee. Der Fucinersee ist seit 1863 theil-
weise abgelassen und der Seeboden urbar gemacht. Viele Mineral-
quellen liegen im vulkanischen Gebiet der Apenninen.
§ 247. Bodengestalt. 1. Die Alpen bilden mit ihrem Haupt-
kamm die Grenze gegen Frankreich, Schweiz und Oesterreich. Den
Westabhang der Westalpen siehe § 158, den Nordabgang der Mittel-
und Ostalpen siehe § 149 und 126. Die Alpen umziehen in weitem
Bogen den Norden Italiens und erheben sich an der Biegung am
höchsten im Montblanc, 4800 m. Sie fallen schroff und kurz zur
Poebene ab; daher erfüllen sie nicht ganze Provinzen wie in Frank-
reich. Bezeichnend dafür ist die Provinz Piemont (,,am Fuß der Berge").
Die Westalpen gliedern sich in ligurische A., Seealpen, cottische A.,
grafische A.; die Mittelalpen, soweit sie Italien berühren, in pen-
ninische A.> lepont. A. und veltliner A. Zu den Ostalpen gehören
die lessiner und Dolomit-Alpen westlich, die venetischen und karnischen
Alpen östlich von der Piave. Die Straße von Ni^za nach Turin über
den Col die Tenda trennt die ligurischen und Seealpen. Die wichtigste
Straße, welche von Italien über die Westalpen führt, ist der Paß
über den Mont Cenis; südwestlich von dem 3600 ni. hohen Gipfel
führt seit 1870 der Eisenbahntunnel durch die Cime de Frejus vom
Thal der Dora viparia ins Arcthal zur Eisenbahnverbindung von
Turin mit Chambery. Aus dem Thale der Dora baltea führen von
Aosta 2 Wege am Montblanc hin, der eine über den kleinen St.
Bernhard nordwärts ins untere Rhonethal. Ins obere Rhonethal
führt die Chaussee über den Simplonpaß.
§ 248. Ii. Die Apenninen, das Gebirge der eigentlichen
Halbinsel, sind beim Anschluß an die Alpen 1000— 1300 in. hoch in
mittlerer Erhebung, mit Ausläufern bis Turin (la Superga 650 m.).
Je weiter gegen S., desto schroffer und wilder werden sie. Der Ost-
abfall ist steiler, mit schmalem, oft sehr beschränkten Küstensaume. Die
begünstigtere Seite ist die Westseite mit thalreichen Userlandschaften;
daher liegen hier alle bedeutenden Städte und Mittelpunkte italischer
Herrschaften: Florenz, Rom, Neapel. Durch den hohen Apennin sind
die Ost- und Westseiten Italiens, ihre Natur, Volksstämme, Politik
und Sonderintereffen geschieden. — Weil das Gebirge keine Gletscher
hat, sind die Flüsse wasserarm. Bei Savona (26o O.) beginnt der
Apennin und umsäumt als ligurischer Apennin den Golf von Genua.
Durch die Bocchetta (d. h. Schlucht, Hohlweg) führt, 800 rn. hoch, die
Eisenbahn von Alessandria nach Genua. Einen besonderen Theil der
ligurischen Apenn. bildet die furchtbar zerklüftete apuanische Alpe,
2000 m. hoch, nördlich von Lucca, berühmt durch die Marmorbrüche
von Carrara. Vom Monte Simone, 2200 m., beginnen die toskan.