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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 178

1876 - Dresden : Schönfeld
178 Italien. der Physik und Astronomie zu nennen (Flavio Gioja, Toscanelli, Galilei, Torricelli, Volta, Galvani, Secchi und Schiaparelli). Die Sprache, die lateinische, übt noch ihren Einfluß in der wissenschaftlichen Nomenclatur, in der katholischen Kirche u. s. w.; die italienische in den Handelswissenschaften, der Musik, der Malerei. Das beste Italienisch wird in Florenz gesprochen. § 253. Produkte, Bergbau. Eisen gewinnt man bei Aosta und auf Elba, aber die Erze müssen aus Mangel an Kohlen nach England und Frankreich versandt werdzn. Reich an Galmei (Zink) ist Sardinien. Für Schwefel ist Sicilien der wichtigste Fundort in Europa. Vorzüglichen Alaun gibt's in Tolsa (Rom), Boraxsäure, die meiste in Europa, in Toskana, Weißen Marmor bei Carrara, Alabaster, Kreide, Gips, Bimstein in Neapel, Sicilien und den liparischen Inseln. Quellsalz kommt aus Volterra und Parma, Steinsalz aus Sicilien, Seesalz in bedeutender Menge, besonders von den südlichen Küsten. Auch Petroleunr ist in Piemont und Parma gefunden. In Rücksicht auf die Oryktognosie zeigt Toskana eine Manig- faltigkeit von Produkten, wie kaum ein anderes, gleich großes Land in Europa. Daher hier auch die Verwendung der verschiedenartigsten Gesteine zu den Prachtbauten, zu Kunst- und Schmucksachen. Ackerbau. Man unterscheidet 2 Kultursysteme, das lombar- dische und die Terrassenkultur. Das lombardische System zeigt die Bodenkultur auf der vollendetsten Höhe wie sonst nirgend in Europa und ist nur mit der Kultur Südchinas zu vergleichen. Eine looojähr. Kultur hat jede Spur natürlichen Pflanzenwuchses längst verwischt. Die Poebene ist der größte Garten Europas mit der dichtesten Bevöl- kerung. Unzählige Canäle werden über die Felder geleitet, die Grund- stücke in der Ebene sind groß und werden verpachtet. Zwischen Reihen von Maulbeerbäumen (für die Seidenzucht) oder Ulmen und Pappeln (für Weinbau) werden Korn und Hülsensrüchte gesäet und von Baum zu Baum hängen Guirlanden und Weinreben. Nach der Weizenernte baut man noch Gemüse. So gibt dasselbe Feld: Korn, Gemüse, Wein, Brennholz und Futter für die Seidenraupen. Je weiter nach Osten, desto niedriger wird die Ebene. Dort wird zwischen Mailand und Pavia ausgedehnte Viehzucht getrieben (Parmesankäse) und in den niedrigsten Strichen Reis gebaut. Die Hauptnahrung des Volkes ist die Polenta (eine Art Grütze von Mais) und Reis. Die Terrassen- kultur beginnt bereits an den Alpen, aber vorzugsweise ist sie in den Apenninen heimisch. Dahin gehört die Riviera di Genova, das Arno- thal bei Florenz, die ganze toskanische Hügellandschaft, das Tiberthal. Hier ist die poetische Welt Italiens, das Gebiet des künstlerisch dichtenden Volks. Es gibt wenig Ackerfelder; denn das Land ist be- sonders für Weinbau geeignet, auch fehlt es an Wiesen und natürli- chen Waldungen. Bis zu einer Höhe von 1300 m. kann Korn gebaut werden; wo es fehlt, treten Kastanien an die Stelle des Brotes. Der charakteristische Wnldbaum der Bergregion ist die Buche, seltner die Eiche; in den Thälern die Pinie. Oliven treten zuerst an den Alpenseen auf, sind am meisten in Apulien, am besten in Lucca. Vom Wein
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