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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 179

1876 - Dresden : Schönfeld
Italien. 179 gibt es gute Arten, Salerner, Montefiasconer (Lst-est), aber die Be- handlung ist schlecht. Lacrimä Christi gibt's nicht mehr. Südfrüchte erntet man in reicher Fülle: Apfelsinen, Citronen, Pommeranzen, Oran- gen zumal in Sicilien; Orangen finden sich zwar schon an den Alpen- seen, aber sie müssen bis Rom im Winter zugedeckt werden. Erst von hier an werden sie im Freien allgemein. Ferner Mandeln, Feigen, Johannisbrot südl. von Neapel, weiße Rosinen, Korinthen, Trüffeln, Melonen, Süßholz, Safran, Saflor. Der beste Hanf gedeiht bei Bologna, Baumwolle in Sicilien, Apulien und Malta. Das nördlichste Palmen-Wäldchen findet sich bei San Remo (zwischen Nizza und Genua), dann erscheinen Palmen erst wie- der südlich von Rom. Aloe, Myrthen, Oleander, Lorbeer. Viehzucht. Treffliche Pferde züchtet man in Neapel, in den Gebirgen viel Maulpsel und Esel; Rindvieh in den Ebenen; Büffel in den Maremmen, da ihnen die Malaria nicht schadet, Schafe mit grober Wolle in Piemont und Abruzzen, die apulische Ebene dient als Winterquartier. — Die Seidenzucht, am meisten in Piemont, liefert die Hälfte der europäischen Seide. Bienenzucht findet sich allenthalben. Die Fischerei an allen Küsten liefert: Thun- fische, Sardellen, Makrelen, Austern bei Tarent, Korallen bei Sicilien und Sardinien. H 254. Die Industrie, im Mittelalter ein Muster für die andern europäischen Staaten, ist sehr gesunken. Es fehlt der Nerv jeder großen Industrie, weil Brennmaterial fehlt; die Wasserkraft der Flüsse ist zu unsicher. Im N. ist sie. lebhafter als im S. Vor allem concentrirt sie sich in den großen Städten. Bon Bedeutung sind noch die Seidenwaaren, besonders in Norditalien. Die wichtigsten Seiden- märkte sind in Racconigi (Piemont) südlich von Turin, Como (Lom- bardei), Parma (Emilia), Prato (Toscana), Cosenza (Calabrien). 1868 wurden auf diesen Märkten; über 12 Mill. Ctr. Cocons (Werth 45 Mill. Frc.) verkauft; doch muß die ganze Production auf das doppelte (25 Mill. Thlr.) angeschlagen werden. Bergamo Hab den Hauptstapel; Bologna ist der Hauptsitz der Verarbeitung. 1866 gabs über 4000 Seidenspinnereien (50,000 Spindeln). Seit alter Zeit berühmt ist die Glasfabrication, namentlich in Venedig und Florenz. Die Glas- werke in Murano bei Venedig beschäftigen 5000 Menschen, man fabricirt besonders Glasperlen. Auch in Thonwaaren leistet man vorzügliches: Fayence hat von Faenza seinen Namen, ferner Majolica und Porzellan. Tuche fabricirt man in Florenz, Pisa, Turin und Neapel, Baumwollenwaaren in Neapel (Cava, Nocera, Castella- mare), Mailand und Turin; Lederwaaren kommen von Mailand Rom, Neapel, Genua, Lucca, ebendaher berühmte Handschuhe; Pergament aus Rom. Strohhüte werden ganz besonders in Flo- renz und Umgegend gemacht, weil das Landvolk sich überall mit Strohflechterei beschäftigt. Marostica, südwestlich von Bassano, ist der Hauptplatz für das sog. venetianische Geflecht und Magliageflecht (Zackengeflecht). Ferner sind zu nennen Bijouterien (Silberfiligran), Mosaik und Korallenarbeiten in den Hauptstädten; Mosaik in 12*
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