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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 180

1876 - Dresden : Schönfeld
180 Italien. harten Steinen besonders in Florenz, Glasmosaik in Rom und Venedig; feine Oele, Essenzen, Darmsaiten, Wachslichter, Maccaroni. H 2óñ. Das Land ist durch seine günstige Lage geeignet für die Verbindung der Levante mit dem Abendlande. Der Handel hob sich im Mittelalter zuerst wieder aus dieser Halbinsel in Amalfi, dann in Venedig, Pisa, Genua. Hier gab es die ersten Wechsel, die ersten Banken in Venedig und Genua. Der Verfall trat im 16. Jahr- hundert ein seit der Entdeckung des neuen Seewegs nach Ostindien. Wie die Industrie, so concentrirt sich auch der Handel allein in den großen Städten. Mailand und Neapel sind Wechselplätze. Ein eigentliches Eisenbahnnetz besteht nur in der Po-Ebene. Zu den jenseit der Alpen gelegenen Ländern führen und zwar nach Frankreich die Eisenbahn über den Mt. Cenis, durch die Schweiz und in die obere Rheinebene die im Bau begriffene Linie über den St. Gotthard, durch Tirol nach Bayern die Brennerbahn. In der Halbinsel gehen die Linien auf beiden Seiten des Gebirges nach Süden und über- steigen viermal den Apennin. Die östliche Linie führt von Bologna über Ancona nach Otranto u. v. Bari über Tarent nach Reggio; die westliche von Bologna über Florenz, Rom, Neapel bis über Salerno. Auch in Sicilien hat der Bau von Palermo und Messina aus be- gonnen. Die ilänge der Bahnen beträgt 6780 Kilom. (1873), Tele- graphendrähte verbinden außerdem Genua mit Corsica und Sardinien, Cagliari mit Bona und Dialta; ihre Länge betrug 1873 19400 Kilom. Die italienische Schaffahrt blüht auf in Folge neuer Handels- verträge, Vermehrung der Consuln im Auslande, Bau von Eisenbahnen und Landstraßen nach den Häsen. Italien beeifert sich den Handel des adriatischen Meeres in seine Hand zu bekommen, also Oesterreich und Triest abzuschneiden;''daher die Eisenbahn über Ancona nach Brindisi, daher die eifrigen Hafenbauten in jener Stadt, wo sich sehr bezeichnend eine adriatisch-orientalische ^^-Gesellschaft gebildet hat. Von Brindisi geht die englisch-indische Ueberlandpost nach Alexandrien. Die wich- tigsten Seeplätze ordnen sich nach der Zahl der eingehenden Tonnen so: Genua, Messina, Livorno, Neapel, Palermo, Venedig, Ancona, Catania, Brindisi, Cagliari. Am meisten Schiffe besitzen Genua, Neapel, Castellamare, Palermo, Pozzuoli, Livorno und Ancona. Die gesamte Einfuhr betrug 1872 1300 Mill. Lire, die Ausfuhr 1288 Mill. Lire. Die Hauptverkehrsländer sind Frankreich, England, Oesterreich, Schweiz und Rußland. Der Verkehr mit Deutschland wird größtentheils durch Hamburg und Bremen vermittelt. Der transatlant. Verkehr geht nur nach den Vereinigten Staaten u. den Laplatastaaten. Ausfuhrartikel sind rohe und gehaspelte Seide, feine Seidengewebe, Schwefel (1862: 2,119,400 Cantar [ä 1582/3 Zoll-Pfd.) aus Sicilien allein), Wein, Reis, Oel, frische und getrocknete Früchte, rohe und ge- schliffene Korallen, verschiedene Farbstoffe, Alaun, Seesalz, Marmor, Alabaster, Essenzen, Käse, Maccaroni, Strohgeflecht. Einfuhrartikel sind Manufaktur- u. Colonialwaaren, Holz, Getreide, Metallwaaren, Glas. Die Kauffahrt ei flotte hatte 1874 im Königreich 11,000 Schiffe langer Fahrt mit über 1 Mill. Ton. In der Seeschiffahrt sind 1872 18,000 Schiffe mit ca. 4 Mill. Ton. eingelaufen und ebensoviel ausgelaufen.
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