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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 206

1876 - Dresden : Schönfeld
206 Afrika. rtert das Hochland von Südafrika: sie stehen physisch den Negern sehr nahe, unterscheiden sich von ihnen durch die Sprache, welche um alle Bantuvölker ein gemeinsames Band schlingt. Sie sind entschieden be- gabter als die Neger und nur die Küstenbewohner am indischen Ocean sind zum Islam übergetreten. Diese Suaheli (sprich Saweili) be- wohnen die Küste (Sahel) vom Aequator bis zum Sambesi. Die übrigen, nach ihren Hauptvertretern Kaffern (arabisch: Ungläubige) im So. und Bunda, sowie Congovölker im W. unterscheiden sich äußerlich am wenigsten von den eigentlichen Negern. Aber ihre Lebensweise (sie sind vorzugsweise Hirten), Sitten, Religion, und vor allem die Sprache trennt sie von den Negern, So haben alle Stämme von der Gold- küste an bis zu den Kaffern das Gottesurteil durch den Giftbecher; dagegen wechseln die Haartrachten, die man sonst für Stammeszeichen hielt, wie die Mode bei uns. Südlich von Sambesi wohnen die Kaf- fern, westlich von ihnen die Betschuanen (Plural von Moschuana — ein Mensch); westlich vom Nganisee bis an die Westküste die Dümära, die sich auch Herero (d. h. Volk) nennen, große Gestalten mit regel- mäßigen, oft ganz europäischen Zügen und grauer Farbe. Nördlich von ihnen wohnen die Congovölker, welche fast dieselbe Sprache reden, wie die Leute^am Sambesi. (Wa bedeutet Volk, Ma n Mann, U — Land, z. B. Wagogo, Magogo, Ugogo, d. h. Volk, Mann, Land von Gogo. 6. Die Südspitze und den Westen der Kalahariwüste haben die Hottentotten und Buschmänner inne, durch ihre Körperbildung und Sprache entschieden von den Negern getrennt. Den Namen Hot- tentotten (Stotterer) erhielten sie von den Holländern wegen der nur ihrer Sprache eigenthümlichen Schnalzlaute. Die Hautfarbe ist gelb und braun, bei den Buschmännern noch etwas heller. Zu ihnen ge- hören die Nama nördlich vom Oranjefluß. Diese Stämme, klein, häß- lich, verkümmert, scheinen die Reste der Urbevölkerung zu sein, welche von den kräftigen „Schwarzen" verdrängt und vernichtet sind. Von den ihnen verwandten kleinen Menschenstämmen am Aequator sind durch Schweinfurt die Akä, oder Tiki-Tiki zuerst untersucht. Ihre hochent- wickelte Sprache zeigt Anklänge an das Altägyptische und Semitische. 7. Die Howas, das herrschende Volk in Madagascar, sind den Dtrckaien verwandt. § 28!). Staatsformen. Abgesehen von den europäischen Ko- lonien finden sich nur am Mittelmeer eigentliche Staaten. Im Sudan und Südafrika kennt man nur Despotien in häufig wechselnden Gren- zen. Im nördl. Sudan sind die Staaten unter dem Einfluß arab. Einwanderung begründet. Bemerkenswerth ist, daß auch weiter im S. Afrikas eine höhere Gesittung und damit zusammenhängende festere Staatenbildung sich vorzugsweise im Innern, nicht an den Küsten findet. Religionen. Den ganzen Norden, die Wüste und den Sudan fast bis zum Aequator und an den Golf von Guinea, im Osten unter dem Einfluß der arab. Kolonien bis zum südl. Wendekreise reichend, nimmt der der Islam ein und gewinnt immer mehr Anhänger,
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