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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 209

1876 - Dresden : Schönfeld
Die Berberei. 209 7000 E., seit 1415 spanisch, starke Festung, mittelmäßiger Unter den Oasen südlich vom Atlas ist Tafilet mit 100,000 E. die wichtigste. Die Hauptstadt ist für die ganze maroccan. Wüste der Centralhandelsplatz. Das einzige Landesprodukt sind die berühmten Datteln. Die Oase Tuat (berbe- risch, d. h. Oase) ist der Knotenpunkt der Karawanenlinien der westlichen Sahara. § 293. 2. Algier (Algerien). 12,150 Qm. und 22/5 Mill. E. (1872). Das Tell umfaßt ca. 2000, die Steppe 3000, die Sahara 7000 Qm. Die Bevölkerung des seit 1830 von Frankreich eroberten und kolonisirten Barbareskenstaatcs besteht aus 2,100,000 Eingebornen (Arabern, Mauren, Kabylen, Mosabiten und Negern) 280,000 Euro- päern (darunter 129,000 Franzosen) und Juden. Die Beduinen (Araber) bewohnen einen großen Theil des Tell, aber auch der Sahara, treiben Ackerbau und in der Sahara Viehzucht. Die Kabylen, arbeit- sam, fanatisch, geizig, schmutzig, wohnen zum größten Theil in der Provinz Constantine. Die Mosobiten (Nizabiten, Beni Mzab), berbe- rischer Sprache wie die Kabylen, wandern aus den Oasen auf Arbeit nach Algier. Die Neger sind äußerlich mohammedanisch, opfern aber dabei den Dschinns (Geistern). Von den 850 arabischen Stämmen sind gegen 100 unterworfen. Bildung und Unterricht werden durch die Franzosen befördert, selbst protestantische Schulen gibt es in den Städten Algier, Constantine und Philippeville. Als Kolonie kann sich das Land nicht entwickeln, weil es nur durch ansehnliche Militärmacht zu behaupten ist, und weil die Franzosen keine guten Kolonisten sind. Ackerbau und Viehzucht der nördlichen Zone, des Tell (tolluz), sind im Fortschritt begriffen. Getreide baut man besonders am Wadi Scheliff, dem Hauptfluß des Landes. Oel, Tabak, Wein, Garten- gemüse. In der südlichen Zone, der algerischen Sahara, treibt man Dattelbau und in der Steppe Viehzucht, namentlich Pferde- und Schafzucht. Artesische Brunnen. Korallen fisch er ei treibt man an der Küste. Bedeutend ist der Bergbau auf Eisen (1872: 4 Mill. metrische Centner). Die Industrie beginnt in den Städten, namentlich in und um Algier. Unter den Einheimischen sind die Kabylen am fleißigsten. Alle maurischen Handwerker arbeiten, wie allgemein im Orient, in offenen, nischenartigen Buden. Im Tell fabricirt man Maroquin, Teppiche, gestickte Sattlerarbeiten. Außerdem Eisen- und Kupferwerke. Der Handel wird vor allem mit Frankreich getrieben. Eingeführt werden für 150 Mill. Mk. Nahrungsmittel, Colonialwaaren, Jndustrie- artikel, Kohlen. Ausgeführt werden für 105 Mill. Mk. Binsen (Alfa) zur Papierfabr., Getreide, Wolle, Schafe, Eisen, Gemüse. Jähr- lich laufen gegen 3000 Schiffe mit 300,000 Ton. ein und aus. Die wichtigsten Häfen find Algier, Bona, Oran und Philippeville. Nach dem Sudan führen 3 Straßenzüge: im Westen über Tuat nach Tim- buktu, in der Mitte über Aghades nach Kano, im Osten über Aghades nach Bornu. Frankreich ist bestrebt, den Handel von Nordwestafrika zwischen Algier und seinen Besitzungen in Senegambien in seine Hand Rüge, Geographie, 6. Aufl. 14
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