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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 213

1876 - Dresden : Schönfeld
Der Sudan. 213 A. Die bedeutenderen Landschaften und Staaten des nörd- lichen und inneren Sudnns. § 209. 1. Sencaambicn erstreckt sich vom Senegal bis zum 10° N. Unter den einheimischen Negervölkern: den Djoloffen, Mandingo oder Ma- linke und Soninke zeigen letztere am meisten Geschick für den Handel. Von hier sind auch die Fulbe (Peuls), deren Mischlinge von den Franzosen Tou- couleurs genannt werden, erobernd gegen O. vorgedrungen. Die einzigen guten Häfen sind Goröe am Cap verde und Gambia. Die Tiefe des Sene- gal beträgt an der Mündung nur 3 —4m., so daß nur kleinere Schiffe ein- laufen können; doch ist für diese der Fluß 100 M. weit schiffbar. Der ganze Fluß ist im Besitz der Franzosen, die von hier aus Handelsverbindungen mit Timbuktu anstreben. Der Gambia ist für die größten Schiffe 6 bis 8 Mln. schiffbar, und für gewöhnliche Kausfahrer noch weiter. An der Mündung liegen englische Kolonien. Französisch Senegambien, 148,000 E. Einen Aufschwung hat diese Kolonie, welche aber dem Mutterlands immer noch mehr kostet, als sie einbringt, erst seit 1856 gemacht. Die Ausfuhr (Erdnüsse zur Oelbereitung, Gummi, Elfenbein, Gold) hat sich seit jener Zeit verdreifacht. 1864 belief sich die ganze Handelsbewegung auf 36 Mill. Frs. Das Senegalgummi geht nach Bordeaux, die Erdnüsse nach Marseille. St. Louis an der Mündung des Senegal, die schönste europäische Stadt an der Westküste, 15,000 E., und Go ree am Cap Verde, 3000 E., sind die wichtigsten Ausfuhrhäfen. § 300. 2. Die Staaten der Fulbe (15,000 Qm., 22 Mill. E.) erstrecken sich von Senegambien bis an den Tsadsee. Timbuktu oder Tun- butu (-- Bauchhöhle, Vertiefung in den Sanddünen), 13,000 E., wichtige Handelsstadt, 2 M. vom Flusse. Die Handelswege führen mehr stromauf, als stromab, und durch die Wüste nach Marocco und Ghadames. Handel mit Gold, Salz aus der Wüste und ähnlichen Produkten wie Kano. Die meisten Kauf- leute sind Agenten für Handelsherrn in Ghadames, Mogador, Marocco, Fas. Das Reich Ssokoto mit Adamaua (8000 Qm. 12 Mill. Einw.) Ssü- koto, 20,000 E., Hauptstadt des Reiches gl. N., Lederarbeiten (Zäume, Beutel, Kissen), vorzügliches Eisen, Sklavenhandel. Kano, 30,000 E., in einer der gesegnetsten Landschaften des Sudan, reich an Korn und Vieh, so daß eine Familie für 60,000 Kurdi (24 Species) des Jahres bequem leben kann, K. ist die bedeutenste Stadt für den Handel im mittleren Negerland, wie Timbuktu im Westen. Garo-n-Bautschi, 150,000 E., auf einem 1000 in. hohen Plateau, wird von den Arabern nach dem Gründer Jacoba genannt. Garo heißt um- mauerter Ort. 3) Das Reich Bornu (2400 Qm. 5 Mill. Einw.) mit der Hauptstadt Ku- káua (Kuka = Baobab), 60,000 E. Lebhafter Markt. Ein Kamel kostet 8 Thlr. ein gutes Reitpferd 6—8 Thlr., ein Schlachtochse 1% Thlr., eine Milch- kuh 2 Thlr., 2 Schafe 1 Thlr., 3 Ochsenladungen Hirse 1 Thlr. Großer Sklaven- markt. Erdnüsse und Bohnen sind die gewöhnliche Nahrung. 4. Das Reich Wadai (4700 Qm. 5 Mill. E.) mit der Hauptstadt Abesche östlich vom Tsad, ist unter dem gegenwärtigen Fürsten den Fremden geöffnet. Das Land ist nicht so fruchtbar als Bornu, auch stehen die Bewohner nicht auf gleicher Kulturhöhe mit den Kanori. 5. Die Landstriche östl. v. Wadai bilden den ägyptischen Sudán. B. Nordguinea. (34,00 Qm. 38 Mill. Einw.) § 301. Die Küste von Nordguinea, Sierra-Liona, Pfeffer-, Zahn-, Gold- und Sklavenküste genannt, steht ganz unter dem Einflüsse der Europäer und des europäischen Handels, ist aber ohne Häsen bis zum Golf von Benin, und die Flüsse sind durch Barren verriegelt. Daher müssen die Schiffe in offener See und meist bis zu einer Stunde vom Lande entfernt vor Anker liegen.
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