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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 221

1876 - Dresden : Schönfeld
Die Länder am Nil. 221 Aegypter. Indigo wächst wild, wird aber nicht benutzt. Viehzucht. Im Tieflande das Kamel, im Gebirge sehr viele Rinder, schöne Maul- thiere und Pferde, Schafe mit feiner Wolle, Ziegen, viele Hühner. Hähne hält man in manchen Kirchen, um die Morgengebetsstunde anzu- zeigen. Die Industrie steht auf sehr tiefer Stufe. Das Land pro- ducirt kaum das allernöthigste. Die unaufhörlichen bürgerlichen Wirren, der Hang der Eingebornen zum faulen Soldatenstand und besonders die Arbeitsscheu haben seit Jahrhunderten jeden Fortschritt gehemmt, obgleich es nicht an Fähigkeit und Intelligenz fehlt. Die Juden (Fe- lascha) liefern Thon- und Metallarbeiten. Der Haupthandel nach dem rothen Meere wird durch die Banjanen betrieben. Karavanen gehen von Gondar nach Massnua. Gon dar, 2300 in. ü. M., auf einem Berge nördlich vom Zanasee mit burgartigem, hohen Schlosse, 6000 E. Magdala, eine Felsenfestung. Die Landschaft Kafa an den Quellen des Sobat, die Heimat des Kaffee. Die niedrige heiße Küste Samhara am rothen Meer. Die Salzebene, südl. von Mafsaua, in ihrem nördlichen Theile 63 in. unter dem Spiegel des Meeres gelegen, versorgt ganz Habesch mit Salz. § 314. B. Das Reich des Vicekönigs von Aegypten, 41,000 Qm., 17 Mill. Einw., besteht aus dem ägyptischen Sudan, Nubien und Aegypten. 1. Der ägyptische Sudan umfaßt 15,000 Q.-M. mit etwa 10 Mill. Einwoh. und besteht aus den Länder des obern Nilgebiets von 2° N. (Einfluß des Nils in den Wwutan Nzige) abwärts: dem Land der Bari, Dar Fertit, Dar Für, Kordofan und Sennur, desgleichen der ganzen Westküste des rothen Meeres bis Bab-el-Man- deb und jenseit desselben Berbera. Im Süden, im Gebiet der dop- pelten tropischen Regen sind diese Länder sehr fruchtbar u. wasserreich, weiter nördlich, besonders in Darfur und Kordofan trägt die Land- schaft steppenartigen Charakter. In den Nilguell-Ländern an den Seen, am Bahr-Djebel, Djur, Bahr Ghasal und Bahr-el-Abiad zeigt sich Ackerbau und Vieh- zucht in den rohesten Anfängen. Die Hochländer von 1000—1200 m. Höhe haben ein mildes Klima von 16° R. mittl. Temp. Die Neger- völker sind von einzelnen Häuptlingen beherrscht. Sklaven hält man allgemein zur Feldarbeit und zuweilen zum Hütten des Viehs. Das Gebiet am obern weißen Nil, am Bahr el Ghasal u. a. ist berüchtigt durch das schamsose Treiben der Elfenbein- und Sklavenhändler, die von ihren Niederlassungen aus ein wahres Raubsystem gegen die Ein- geborenen begonnen haben. Diesem Handel, der hier in Viehdiebstahl, Sklavenjagden und Mord bestand, soll durch ägyptische Truppen ein Ende gemacht worden. Lad6, nördlich von dem jetzt verlassenen Gondokoro, eine Hauptstation des Handels, ist gegenwärtig Sitz des Gouverneur und hat eine ägyptische Besatzung. Chartäm, 40,000 E., am Zusammenfluß des blauen und weißen Nil, mit einigen europäischen Häusern, großen Plätzen und zahlreichen Gärten. Sitz europäischer Consuln. In der Savannenebene von Kordofan ist El-Obod, die Hauptstadt, bewohnt von Arabern und Nuba. Am rothen Meer an der Küste von Habesch Massaua, 2400 E., auf einer Insel, Ausfuhr von abessi-
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