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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 244

1876 - Dresden : Schönfeld
244 Die asiatische Türkei. östlichen Gebirgen aus räuberischen Kurden in 2 scharf geschiedenen Stämmen, von denen der eine (die Bauern) Ackerbau, der andere (die Krieger) Viehzucht treibt. Araber leben im mittleren und unteren Stromgebiet des Euphrat und Tigris, christliche Griechen u. Arme- nier in den Küstenstädten Kleinasiens und in Armenien; außerdem 80,000 Juden. Drusen und Maroniten bewohnen den Libanon. Die Maroniten erkennen den Papst als Oberhaupt an, wohnen als Städter von Haleb bis Nazareth, als Ackersleute fast nur im Liba- non, besonders nordöstl. von Beirut; sie sind fleißig, nüchtern, aber sprichwörtlich falsch. Die Drusen, eine von dem Abenteuer Ed-De- razi im 10. Jahrh. gegründete mohammedanische Sekte, fleißig und aufgeweckt, sind die Erbfeinde der Maroniten. Vom Kaukasus sind seit 1864 mehr als fl? Mill. Tscherkessen und Tschetschenzen nach Armenien eingewandert. § 341. Der Bergbau auf Silber und Kupfer in Kleinasien wird sehr lässig betrieben. Steinsalz gibt es am Kysyl Jrmak, Meer- schaum in Eskischehr (Doryläum) nordöstl. von Kjutahia. Ackerbau. In Syrien und Kleinasien gewinnt man Südfrüchte, Wein, (Sa- mos, Cypern) und Obst (Kirschen von Cerasus) in reicher Menge; ferner Avignoükörner (Dscheri, zum Gelbfärben), Krappwurzeln (Alizari), Weizen, Tabak (Samsun, Manisa, Dschebeil am Libanon und Ladakie) und Mohn (Opium oder Afium); trefflliches Bauholz, Cedernwälder finden sich im Taurus Und an der Nordküste. In Armenien baut man Korn und sammelt Galläpfel, wie auch um Haleb. In Kurdi- stan, wo die Berglehnen terrassirt, die Felder berieselt sind, erntet man Korn, Wein, Oel. In Mesopotamien ist der Boden seit der Türken- herrschaft verwahrlost. Viehzucht treiben die nomadisirenden Stämme. Man züchtet Schafe, treffliche Pferde, Ziegen (Angoraziegenwolle), vor- zügliche Maulthiere. Seide gewinnt man in Brussa, Amasia, Beirut und Damaskus. Die Schwammfischerei an der syrischen Küste liefert eine kleine feine Sorte, die Fischerei bei Rhodus größere gröbere. Mesopotamien hat ausgezeichnete Kamele. Die Industrie ist wie die Production gegen frühere Jahrhund, gesunken. Halbseidenzeuge kommen von Bagdad, Brussa, Damaskus; Baumwollenzeuge von Smyrna und Haleb, Schals von Angora. Im Mittelalter waren die nach den Städten Bagdad (Baldach), Mossul und Damask benannten Webstoffe: Baldachin, Moffulin und Damast berühmt. Die Seide hat ihren Namen von Sidon. Handel. Im Innern treibt man beim Mangel an Sicherheit der Straßen nur Karawanenhandel. Der Hauptzug führt aus Meso- potamien und Persien über Ersirum nach Trapezunt, dem Haupthafen am schwarzen Meere; ein zweiter Zug von Bagdad und Mossul über Haleb nach Jskanderun, oder über Damaskus nach Beirut. Oesterrei- chische, englische, französische, russische und türkische kommen nach den Häfen des fchwarzen Meeres, andere nach den Häfen der Levante, englische fahren nach Bagdad über Basra und von Suvs nach Indien; eine verbindet Smyrna einerseits mit Aidin, andererseits über Manisa mit Kassaba. Projektirt ist eine Euphratbahn. T. führen
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