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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 252

1876 - Dresden : Schönfeld
252 Das asiatische Rußland. § 353* A. Turan oder Westtürkiftäu. Die ganze nördl. Hälfte gehorcht bereits den Russen. Vgl. § 357. Selbständig sind noch: 1. Bochara, 3950 Qm., 27* Mill. E. Der Emir zahlt an Rußland Tribut und nimmt russische Besatzung in mehrere Städte. Bochara, 60—70,000 E., Knotenpunkt der Karawanen. Der älteste Sitz islamitischer Civilisation in Mittelasien. „Das Rom des Islam." 2. Das Chanat Chiwa oderchlrism mit Turkmanien, 1050 Qm., 700.000 E., ist eine sorgsam canalisirte Oase an beiden Seiten des Amurdarja, auch erklärt sich der Chan „für den gehorsamen Diener des Kaisers aller Russen." Doch ist seit 1873 das rechte Ufer theils an Rußland, theils an Bochara abgetreten. Maulbeerzucht und Seidenweberei sind seit alter Zeit hier heimisch. Westlich und südlich von dieser Oase Chiwa liegt die Sand- wüste der Turkmanen, 6800 Qm., s/i Mill. E. „Ihre Raubzüge in der Nachbargebiete kann man eine physikalische Nothwendigkeit nennen " Die Wüste ist die Mutter der Räuber, ja sie zwingt sie zum Raube; Früchte und Futter in Chiwa und Bochara bezahlen sie mit persischem Raube." Die Chiwiten haben weniger islam. Bildung als die Bocharen, auch manche heidnische Nationalsitte beibehalten. Im Frühjahr und Herbst gehen Karawanen von 1000 bis 2000 Kamelen nach Orenburg und Astrachan. Chiwa. 10,000 E., meist Tädschick. Die Stadt besteht aus 3—4000 mit einer 3 in. hohen Mauer umgebenen Lehmhütten, Bazare gibt es nicht. Uergendsch, 4 M. nordöstlich von Chiwa, die bedeutendste Handelsstadt des Landes. Das ehemalige Chanat Chokan, 1300 Qm., 800,000 E., trägt seit 1876 als russische Provinz den Namen Forghana. Während die Kiptschak (Kirgisen) und Sartén um die Oberherrschaft kämpften, hat der von den Rebellen vertriebene Chan 1875 das Land den Russen übergeben. Chokan, 50.000 E., in einem schönen Thal von großen Fruchtgärten umgeben. Wich- tiger Knotenpunkt der Kärawanenstraßen. Papierfabrik, eine Seltenheit in Centralasien. § 354. B. Osttürkistan (die Eingebornen hatten für das Land früher den Namen Altischar (das Sechstheilige) jetzt Dsitischar (das Siebentheilige), 20.000 Qm., 72 Mill..C., nach andern 17, Mill. E. Das Land auf 3 Seiten von hohen, meist mit Schnee bedeckten Bergen umschlossen, hat in der Mitte eine grundlose Sandwüste (Gobi). Die äußere Erscheinung der Städte ist ein- förmig und düster, da die Minareis bei den Moscheen fehlen — nur in Jarkend befindet sich ein Thurm — und die niedrigen, flachen Häuser wenig über die Festungsmauer hervorragen. Die Häuser, in regelmäßige enge Straßen gruppirt und von kleinen Obstgärten umgeben, sind aus Lehm und unge- brannten Ziegeln errichtet (Steine fehlen), haben nur ein Stockwerk und flache Dächer. Jetzt sind alle Städte einem Herrn, gegenwärtig Emir Jakub, „Atülik Ghási" (d. h. Beschützer der Krieger) unterthan. Kaschgar, 80,000 E., Hauptstadt. Lebhafter Verkehr nach Kaschmir und Bochara. Jarkend, 120,000 E., mit einem 12 bis 14 m. hohen Erdwall um- geben. Bedeutender Handel, auch mit Sklaven. Hauptstapel zwischen Ost- türkistün und Südsibirien einerseits, Kaschmir und Indien andererseits. Choten (Jltschi), 40,000 E. Fabr. sehr geschätzter Seidenstoffe. Turfan, 4000 Häuser, vorzüglicher Tabak. Aksu, 12,000 Häuser. Handel über das Thianschan- gebirge nach Sibirien. Komul (Chamil), letzte Stadt im O. Urumtsi in der Dzungarei, 1872 erobert, wichtiger Marktplatz. § 335. Pas asiatische Ausland. (293,000 Qm., 10 bis 11 Mill. Einwohner.) Das asiatische Rußland nimmt den ganzen Norden Asiens ein und ist beinahe zwei mal so groß als der Continent von Europa. Es umfaßt Transkaukasien (vgl. § 225, 5) Türkistan, die Kirgisensteppen und Sibirien.
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