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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 277

1876 - Dresden : Schönfeld
Australien. 277 u. a. sich gleichfalls schälen. Thatsache ist dieses, daß in Folge der Dürre und des Regenmangels im allgemeinen die Blätter bei den Bäumen wenig entwickelt sind und sich dem nadelförmigen zuneigen, wie bei den Casuarineen. Die Blätter stehen vielfach senkrecht und werfen wenig Schatten; die Waldung erscheint demnach starr, dürr, schattenlos. Unter dem „australischen Busch" versteht man überall den hochstämmigen Wald. Australien ist die Heimat der Akazien und der Myrtengewächse, dahin gehören die Eucalypten (die Gummibäume der Kolonisten). Der blaue Gummibaum erreicht eine Höhe von 120 m. (bei Dandenong), ist also höher als die californische Wellingtonia. Der Gummiwald leidet kein Gesträuch, kein Unterholz. Die Grasbäume mit ihrem dichten Schopf langer, fadenförmiger Blätter, aus denen ein 2—3 m. hoher Blütenstiel aufragt (von den Eingeborenen zu Speerschäften verwendet), schwitzen nahe der Wurzel aus dem Stamme oft in faustgroßen Klumpen ein Gummi aus, das beim Verbrennen angenehm riecht und in ziemlichen Quantitäten in Handel kommt. Im Norden stimmt die Vegetation mehr mit der des indischen Archipels überein, an der Ostküste erscheinen auch Palmen, aber keine Kokos- palmen. § 392. Die Thierwelt ist höchst eigenthümlich, durch Formen und Anzahl treten die Beutelthiere, die älteste Form der Säugethiere, vor allen andern hervor. Affen fehlen ganz, ebenso die Wiederkäuer, Insektenfresser und Raubthiere außer dem Dingo, einer wahrscheinlich verwilderten Hundeart, welche ursprünglich der austral. Schöpfung fremd, wohl mit den Menschen erst in späterer Zeit eingewandert ist. Außerdem gibt es noch einige Fledermäuse und Nager; allein drei- viertel aller Säugethiere bilden die Beutelthiere, welche in ihren manig- fachen Bildungen an die grasfressenden Wiederkäuer (das Känguru), Insektenfresser, Raubthiere, Affen und Nager (die Wombat) erinnern. Charakteristisch sind ferner die Wasserschnab e lth iere im So., die gleich den Enten ihre Nahrung mit dem platten Schnabel im Schlamme suchen, und die Landschnabelthiere oder Ameisenigel, die im Süd- osten des Erdtheils und in Tasmanien von Ameisen leben. Unter den Vögeln fällt die geringe Zahl von Raubvögeln, der gänzliche Mangel an Geiern auf. Es gibt eine große Zahl lieblicher Sänger; der metallische Schlag des Glockenvogels tönt durchs Gebüsch. Auch an Tauben und Papageien ist das Land reich (schwarze, weiße, roth- brüstige Kakadus). Aus der Zahl der Laubvögel hebt sich besonders der Emiu (d. h. helläugig) oder australische Strauß hervor; von Schwänen kommt der schöne schwarze Schwan vor. Unter den Reptilien finden sich in Menge nur Eidechsen und verschiedene Gift- schlangen, Frösche natürlich weniger. Die Insekten sind gut vertreten. Die europäische Honigbiene hat bereits angefangen, die einheimische, stachellose Biene zu verdrängen. Durch Europäer eingebürgert sind Hirscharten, Kamele (wichtig für die Entdeckungsreisen), Angoraziegen, Hasen, Strauße, Fasanen, Rebhühner, Lerchen, Drosseln, Buchfinken und Sperlinge. In neuster Zeit ergiebige Perlenfischerei westl. v. Cap Pork. § 393. Die Eingeborenen, Australneger, zählen vielleicht
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