1876 -
Dresden
: Schönfeld
- Autor: Ruge, Sophus
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Realschule, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Handelsschule, Realschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Amerika.
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Frauen in ein angenehmes Erstaunen, wahrend sie, in Verzweiflung
darüber, daß das Brot so rasch altbacken wird, sich endlich zu der
Sitte der gebornen Amerikaner bequemen, mindestens alle 2 Tage zu
backen; aber Früchte und Gemüse halten sich im Keller desto besser.
Im Winter fehlen, der strengen Kälte ungeachtet, die charakteristischen
Eisblumen am Fenster, der parquettirte Fußboden verlangt eine viel
sorgfältigere Construction und der mitgebrachte wiener Flügel verliert
bald den vollen melodischen Klang, der an die Heimat erinnert. We-
gen des trocknen schlichten Haares wird in keinem Lande der Welt
mehr Pomade verbraucht als in den Vereinigten Staaten." (Dove).
e) Die Ostküste hat trotz der Meeresnähe doch ein excessives Klima:
die ungewöhnliche Erniedrigung der Temperatur im Winter ist Folge
der Nordwestwinde, der arktischen Meeresströmung im N. und der
Einwirkung der Hudsonsbai und des großen Seengürtels, dessen Ein-
flüsse durch kein Gebirge gehemmt werden. In Folge der Polarströ-
mung, die im Sommer den Golfstrom südl. von Neufundland berührt,
sind von dieser Insel bis Boston die Küsten von dichten Nebeln um-
hüllt, die vom Meere aus gesehen als undurchdringlich dichte Wand
erscheinen. Am mexik. Golf tritt häufig das gelbe Freber auf, an der
Westküste nie.
§ 415. 3. Die heiße Zone umfaßt Mexiko, Westindien und
Südamerika bis zu den La Plata-Staaten und Chile, a) Das Ge-
birgsgebiet in Mexiko. In Veracruz entsteht das gelbe Fieber
von den Sümpfen bei der Stadt wird grassirt nur im Hafen und an
der Küste, nie im Innern. Mexiko, 2300 m., hat eine mittlere Temp.
von 13,g° R., wobei Schnee vielleicht nur alle 30 Jahre fällt. Die
Ostseite der Cordilleren ist unter dem Einflüsse des Passats feuchter u.
ungesunder als die Westseite, wo das gelbe Fieber noch nie aufgetreten
ist: ebenso in Centroamerika, wo in Folge dieser Verhältnisse die euro-
päische Bevölkerung und Kultur sich fast nur der Westküste bemächtigt
und die Ostseite mit den feuchten undurchdringlichen Wäldern den In-
dianern überlassen hat. Die Regenzeiten sind einander entgegengesetzt;
am Ostabhange des Gebirgs im Winter, am Westabhange im Sommer.
Der Kamm des Gebirges ist regenarm, daher ist auch die Vegetation
mager, b) Westindien. Mittl. Temp. 21° R. Die Hitze ist wegen
des Einflusses der See nie so hoch als auf dem Continent. Aber die
Inseln sind feuchter als das Festland. S. Domingo ist so feucht, daß
das Salz zerfließt. Gegen Ende der Regenzeit treten heftige Wirbel-
stürme (Cyklonen) auf. . Das gelbe Fieber wüthet nur in der Ebene,
e) Das östl. Südamerika. Die Niederungen Guyanas, besonders
in Cayenne, sind bei Windstille sehr ungesund wegen der Malaria.
Hier ist es klar geworden, daß der Europäer sich im tropischen Tief-
land nie akklimatisiren wird. Die heiße Zone erstreckt sich etwa 25° S.
Die mittlere Temperatur beträgt in Pernambuco 21°, in Rio 18° R.,
dort fällt 250 em. Regen meist im Winter, hier 130 em. ohne be-
stimmte Jahreszeit, am stärksten im September. Südlich bei S. Cata-
rina und Rio Grande beginnt der subtropische Gürtel. Die Grenze
der Waldung füllt mit der Südgrenze des Passatwindes (30° S.) zu-
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