Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 299

1876 - Dresden : Schönfeld
» Amerika. 299 § 423. 5. Peru und Chile haben eine viel ärmere Fauna, weil zum großen Theil das Gebiet waldlos ist, ja der Küstensaum sogar als nackte Wüste erscheint. Auf den Hochebenen waren vor dem Eindringen der Europäer Lama und Alpaco die einzigen Haus- thiere, verwandt sind im Hochgebirge die wilden Huanucu u. Vicuna. Bemerkenswerth sind außer einer Hirsch- und Rehart die Chinchillas, die nach Art der Kaninchen zu Tausenden an den Felsen herumspielen. Ihr zartes silbergraues Fell gibt ein gesuchtes Pelzwerk. Die Sümpfe, zahllosen Seen und Moore der Hochebenen sind von Wasservögeln, Sumpfvögeln, Enten, Möven, Ibis u. a. belebt. In den geschützten Punathälern liegen Meiereien (Haciendas de Ganado) mit großen Viehherden von 60—80,000 Schafen, 4—500 Kühen u. verwilderten Stieren. Im übrigen zeigen die Säugethiere eine große Ueberein- stimmung mit den brasilianischen. 6. Die Pampas sind vor allem durch grabende Nagethiere be- lebt. Das Feld-Viscacha hat den Boden dermaßen unterwühlt, daß Mann und Roß oft einsinken. Gürtelthiere sind gleichfalls über die ganze Ebene verbreitet. Zu einem großen Weideland sind die Pampas erst geworden, seitdem von den Spaniern Pferde u. Rinder eingeführt sind. Jetzt schwärmen Millionen dieser halbverwilderten Hausthiere durch die Steppe. Wie durch die Natur des Landes bedingt, die größere Zahl der einheimischen Säugethiere unter der Erde lebt, so wohnt hier auch eine merkwürdige Eule in Erdhöhlen; Herden von Straußen eilen flüchtigen Fußes über das Grasmeer. Die Thierwelt Brasiliens verliert sich in einzelnen Formen weit gegen S. 7. In Patagonien ersetzen die Huanucu die Antilopenherden der alten Welt. Von Raubthieren gibts Wölfe, Füchse und Cuguare. Auch eine kleine Straußenart ist dem S. eigentümlich. H 424. Die Bevölkerung Amerikas zerfällt in Eingeborne (Indianer), Eingewanderte (Europäer u. Asiaten) u. als Sklaven Eingeführte (Afrikaner), sowie aus den Mischlingen dieser Rassen. Die Eingebornen, deren Zahl in ganz Amerika kaum 12 Mill. be- tragen mag, sind hier von den Europäern so weit zurückgedrängt, daß sie von durchaus untergeordneter Bedeutung sind. In den heißen Niederungen Südamerikas werden sie der viel langsamer vordringenden europäischen Kultur längeren Widerstand leisten. In Mittel- u. Süd- amerika haben sie aus die Entwicklung der romanischen Staaten Ein- fluß, der ihnen im Norden unter den Germanen abgeht. Die ein- heimischen Völker Amerikas theilen sich in Rücksicht der Kulturstufe, auf welcher sie zur Zeit der Entdeckung standen, in 2 große Gruppen: 1) die höher gebildeten in Mexiko von Neucalisornien bis Costarica und auf der Westseite der Cordilleren vom Plateau von Bogota bis zur chilenischen Grenze: dort die Azteken, Tolteken, Mayas u. a.: hier im Jnkareiche die Quechua (spr. Ketschua), Aymara u. a.; 2) die kulturlosen, in mehre hundert Stämme und Sprachen zerfallen- den Prärie- und Wald-Indianer. In Europa und Asien haben alle Bewohner Völkernamen, in Amerika selten; man findet meistens nur Stämme und Horden (in
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer