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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 300

1876 - Dresden : Schönfeld
300 Amerika. Nordamerika über 400). Diese Zersplitterung ist am schlimmsten in Brasilien. Martius zählt allein am Rio Negro 106 Horden auf. Denn das Hauptbestreben des Indianers geht dahin, allein zu sein; er hat einen Widerwillen gegen volkreiche Städte; er ist gänzlich un- fähig, sich in die neue Ordnung der Dinge zu finden u. muß untergehen. Aus dieser Jsolirung erklärt sich auch die große Zahl verschiedener Sprachen, deren man 1500—2000 angegeben hat; doch ist der grammatische Bau bei allen derselbe. Man nennt sie polysynthetische (einverleibende) Sprachen, weil sie neue zusammengesetzte Wörter aus Bruchstücken einfacher Wörter bilden. Auf umfangreiche Wande- rungen weisen die Reste alter Bauwerke: Wälle, Dämme, Erdhügel, am meisten im Mississippi- und Ohiothale, hin. Ihre Lebensweise nöthigte die Bewohner dazu. Es gibt keine Hirtenvölker, Viehzucht und Milchwirtschaft war unbekannt. (Selbst die Pferde, deren sich jetzt die Prairie-Indianer bedienen, werden nicht gezüchtet, sondern wild eingesangen oder gestohlen). Von den Weißen sind sie immer weiter ins Binnenland gedrängt; Branntwein, Pest u. Blattern haben sie aufgerieben. Die Jägerstämme gehen überall zu Grunde, dagegen wird der weiße Mann von den Ackerbau-Indianern in Mexiko u. den Cordilleren-Republiken beherrscht und zurückgedrängt. Die geistige Be- gabung der wilden Stämme ist beschränkt. Für alles, was in ihrem Vorstellungskreise liegt, zeigen sie sich sehr neugierig, gegen alles andere völlig gleichgültig. Was sie nicht verstehen, bemühen sie sich auch nicht zu untersuchen. ,,Jhr Verstand geht nur den betretenen Weg. Ihre Seele schläft u. keine Anstrengung der Missionäre hat sie bis jetzt zu erwecken vermocht.". Nur auf den Hochebenen, namentlich in Mexiko und Peru, hatte sich eine eigene Kultur entwickelt und bestand ein geordnetes Staatswesen, das aber durch die rohe Hand der Spanier zertrümmert wurde. § 423. Die äußerste Nordküste von der Halbinsel Aljaska bis Neufundland bewohnen die^ Eskimos, (in der Sprache der Ojibway- Jndianer Aschkimeg d. h. Roh-fleisch-esser genannt). Sie bilden ein selbständiges Mittelglied zwischen den Asiaten, denen sie sich in ihren physischen Eigenthümlichkeiten nähern, und den Amerikanern, an die sich ihre Sprache mehr anschließt. Die Eskimos sind ein nomadisches Fischervolk. Südlich von ihnen wohnt der große Jndianerstamm der Atbabasken in der ganzen Breite Nordamerikas. Den bekanntesten Theil dieses Stammes bilden die^. Chi ppeways östlich von der Hudsonsbai; westlich davon wohnen im Flußgebiet des Mackenzie die Berg-, Biber-, Hundsrippen- und Hasen-Jndianer bis^zur Mündung des Stromes. Südöstlich von den Athabasken wohnen die Alaonkins,. zu denen die Knistenos (Creeks) am Albany, die Ojibway westlich und südlich vom obern See, sowie die ausgerotteten Mohikaner und fast verschwundenen Delawaren gehören. Den dritten großen Stamm bilden die Prärievölker/die. Sioux, (spr. Sin) oder Dakota zwischen dem Mississippi und den Felsengebirgen. „Während die östlichen In- dianer, die in Berührung mit den Weißen leben, alle ursprüngliche Würde in Haltung und Charakter verloren haben, sind die Sioux noch
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