1885 -
München [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Michael
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Ii. Grundbegriffe der physischen Geographie.
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abstürzenden Gehängen heißen Schlünde. Eine Vertiefung, die ringsum
von Gebirgen eingeschlossen ist, und deren Länge und Breite einander so
ziemlich gleich sind, heißt ein Kessel, und wenn sie flach und breit ist,
ein Becken.
§ 8. Tiefebene, Tiefland.
1. Eine Ebene von höchstens 200m heißt Tiefebene.
2. Weit ausgedehnte Tiefebenen nennt man Tiefländer.
§ 9. Die Beschaffenheit des Erdbodens.
In dieser Beziehung sind zu unterscheiden:
1. Fels- oder Steinboden; er besteht an seiner Oberfläche aus
Fels- oder Steinblöcken oder aus Steingeröll und Geschieben und ist für
Pflanzenwuchs nicht geeignet.
2. Saudiger Boden; er besteht entweder nur aus Sand und ist
dann unfruchtbar (Wüste), oder er ist mit andern Erdarten vermischt und
ernährt Pflanzen.
3. Erdiger (Humöser) Boden; man versteht darunter die lockere
obere Erddecke, meist von dunkler Farbe und für den Anbau von Pflanzen
vorzüglich geeignet.
4. Weichboden, d. h. ein von Wasser durchzogener und deshalb mehr
oder weniger weicher erdiger Boden.
§10. Vulkane und Erdbeben.
Eine besondere Art von Bergen sind die Vulkane. Es find das folche
Berge, an denen Ausbruchserscheinungen wahrgenommen werden. Dabei
werden aus trichterförmigen Offnungen am Gipfel (Krater) Feuersäulen,
Rauch, glühende Steine, Asche und Lava gewaltsam heraufgetrieben. —
Erdbeben sind Erschütterungen größerer oder kleinerer Teile des Erdbodens.
B. Das ll)asser.
§ 11. Quellen.
1. Quellen sind die Anfänge des fließenden Wafsers, das freiwillig aus
der Erde hervorbricht.
Sie entstehen meist dadurch, daß das Wasser
der Oberfläche in den Boden eindringt, sich auf
wasserdichten Gesteinsschichten sammelt und von
diesen nach dem Thale hin abfließt.
2. Ihrer Temperatur nach find die
Onellen kalt oder warm. Letztere heißt man
auch Thermen; solche sind z. B. der Sprudel
von Karlsbad, die warmen Quellen von Baden-
Baden, Wiesbaden.
a = wasserdurchlassende Schichten,
b = wasserdichte Schichten,
Q — Quelle.