Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Grundzüge der Geographie für Mittelschulen sowie zum Selbstunterricht - S. 173

1885 - München [u.a.] : Oldenbourg
Iii. Südasien. 173 Stämme oder Kasten. Letztere ist so streng, daß ein Ubergang aus einer Kaste in die andere unmöglich ist. 4. Die Hindu treiben schon von alters her Ackerbau, Industrie und Handel; aber in neuester Zeit erfuhreu all diese Erwerbsquellen infolge des englischen Einflusses einen solchen Aufschwung, daß gegenwärtig fast die Hälfte der asiatischen Ein- und Ausfuhr auf Indien kommt. Der größte Teil der Ausfuhr entfällt auf die schon oben er- wähnten Produkte des Pflanzenreichs: Baumwolle (nächst der Union ex- portiert Indien hievon das größte Quantum), Weizen, Reis, Indigo, Opium, Jute, Thee, Pfeffer, Zimmt und Kaffee*). Was die Verkehrsmittel betrifft, so erfreut sich Vorderindien eines hoch ent- wickelten Eisenbahn- und Telegraphennetzes. Sein Eisenbahnnetz wird nur noch von dem europäischen und dem der Union übertroffen; allerdings ist Vorderindien das einzige große Land, welches in Asien ein Eisenbahnnetz aufzuweisen hat'*). Politischer Zustand. Vorderindien gehört zum weitaus größten Teile den Engländern. Nur im Himalaja haben zwei kleine Reiche ihre Selbständigkeit zu erhalten vermocht: B h u t a n (butäu) und Nipal (nipäl). — Die englische Herrschaft ist in Vorderindien eine zweifache. Der größte und bevölkertste Teil steht im un- mittelbaren Besitze der Engländer und bildet mit den britischen Gebieten an der Westküste Hinterindiens das anglo-indische Kaiserreich (mit mehr als 2,3 Mill. qkm und 202 Mill. E.), dessen Monarch der Träger der britischen Krone ist. Das übrige Vorderindien (mit über 1,2 Mill. qkm und 52 Mill. E.) nehmen die Schutzstaaten ein, die in verschiedenem Grade von der britischen Krone abhängig sind. Britisch-Jndien im ganzen hat somit einen Flächeninhalt von 3,6 Mill. qkm und 256mill. E. — Die Zahl der Engländer in Britisch-Jndien beträgt kaum 120t. Landschaften und Städte: 1. Die Himalaja-Landschasten. Im W. der Schutzstaat Kaschmir, ein herrliches gesundes Gebirgsland und Heimat der Tibetziege, deren feines Haar das Material für die Kaschmirshawls liefert. — Im O. liegen die einzigen noch nnab- hängigen Staaten Nipal und Bhutan. 2. Das Jndnsgebiet. Im Kabulthal: Peschawar (peschaur), eine wichtige Festung, da sie den Zugang von Afghanistan nach Indien beherrscht. — Im Pand- schab: Lahore (lahör) an der großen Handelsstraße vom Kabulthal nach dem Ganges, 150 T. E. 3. Das Gangesgebiet; es enthält die meisten Großstädte. An der Dschamna: Delhi, 170t. E. und Agra, 160t. E. — Am Zusammenfluß von Dschamna und Ganges: Allahabad (allahabad), ein Hauptwallfahrtsort der Hindu, 150t. E. — *) Wert der Ausfuhr 1883 in Mill. Mk. Rohe Baumwolle......321 Weizen.........122 Opium......... 230 Jute..........117 Nels..........170 Felle und Häute......89 Sämereien........154 Thee..........74 Gesamtausfuhr: 1690 Mill. Mk. 2) Die Linie Bombay-Caleutta (1400 engl. Meilen) wird in 45 Std. durchfahren.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer