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1885 -
München [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Michael
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Das Land,
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Die südamerikanische Reihe vom Feuerland bis Neu-Granada. — Die centralamerikanische
Reihe. — Die antillisch-mejikanische Reihe und die nordamerikanische Reihe von Kali-
fornien bis zu den Aleuten.
Iv. Entstehung und Gestalt der Vulkane. Dieselben entstehen
dadurch, daß die ausgeworfenen Massen um den Krater herum sich auf-
schütten (Aufschüttungstheorie). Die Vulkaue wachsen demnach von innen
heraus wie die Maulwursshausen. — Die Form des Berges ist meist die
eines regelmäßigen Kegels, wie sie der Eotopäxi und der Eitlaltepetl beson-
ders schön zeigen.
b) Erdbeben').
I. Begriss. Erdbeben sind Erschütterungen größerer oder kleinerer
Teile der sesten Erdrinde. Als Begleiterscheinungen treten sehr häufig auf:
donnerähnliches Getöse, elektrische Erscheinungen in der Lust, Ausströ-
mnngen von Dämpfen, eigentümliche Nebel, gewaltige Meeresbeweguugeu
u. f. w.
ll Arten der Bewegung. Man unterscheidet deren zwei:
a) Die aufstoßende (succufforifche2) Bewegung; wie heftig dieselbe
sein kann, dafür liefert einen erschreckenden Beweis das Erdbeben von Rio-
bamba (1797) in Südamerika, das sogar Leichen aus dem Boden des Kirch-
Hofs in die Höhe schleuderte; bei dem kalabrischen Erdbeben von 1783 sollen
sogar Bergspitzen auf- und niedergehüpft sein.
Ii) Die wellenförmige (undulatorische3) Bewegung; sie ist die
häufigste und, wenn nicht sehr stark, am wenigsten gefährlich. Das älteste
Beispiel sür dieselbe giebt uns das mit dem Ausbruch des Vesuv im Jahre
79 verbundene Erdbeben; oft zeigt das von selbst ersolgende plöhliche An-
schlagen der Turmglocken diese Bewegung an.
Ursache der Erdbeben. In dieser Beziehung unterscheidet Hochstetten
1. vulkanische Erdbeben; sie stehen in engster Verbindung mit den vulkanischen
Ausbrüchen. 2. Einsturzbeben; sie entstehen durch den Einsturz unterirdischer Hohl-
räume; solche können erzeugt werden durch die Erosionsthätigkeit der unterirdischen
Gewässer. 3. Dislokationsbeben; sie scheinen in Verbindung zu stehen mit den
gebirgsbildenden Vorgängen. Ihren Namen haben sie davon, daß mit solchen Erd^
beben immer eine Verschiebung (Dislokation) der Gesteinsschichten eintritt.
c) Hebungen und Senkungen des Bodens.
1. Arten. Hebungen und Senkungen des Bodens können:
a) plötzlich eintreten im Gesolge von Vulkauausbrücheu oder Erdbeben;
so ist im August 1883 infolge der großen vulkanischen Vorgänge in der
Suudastraße die Insel.krakatau zur Hälfte verfuukeu, und sind zahlreiche
neue Inseln entstanden.
*) Die Lehre von den Erdbeben heißt auch Seismologie (vom griech. seismös
— Erdbeben, und lögos = Lehre).
2) Vom lat. succutere = von unten schütteln.
3) vom tat. unda — die Welle.