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1. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen - S. 71

1891 - München : Oldenbourg
Das deutsche Reich. 71 Strelitz, der Hauptteil des Herzogtums Braunfchweig, a/8 des Herzog- tums Anhalt und die freien Städte Lübeck, Bremen und Hamburg mit ihren Gebieten. Einteilung. Die Stromrinne der Elbe scheidet das norddeutsche Tief- land in einen westelbischen und einen ostelbifchen Teil. I. Das Tiefland westlich der Elbe. Es ist, abgesehen von den flachen Rücken der Lüneburger Heide, fast eine wagrechte Fläche, die sich gegen Nw. zur Küste der Nordsee abdacht. Die bedeutendsten Küsten- einschnitte sind hier der Weser- nebst dem Jadebusen und der Emsbusen mit dem Dollart. Anmerkung. Die Küste der Nordsee ist flach und daher leicht den Fluten des Meeres zugänglich? dasselbe hatte denn hier auch große Zerstörungen an- gerichtet. So bildet die ganze vorliegende Reihe der langgestreckten friesischen Inseln den alten ehemaligen Rand des Festlandes, der durch das Meer zer- rissen wurde. 1. Bezüglich der Bodenbeschaffenheit sind im einzelnen folgende Gebiete zu unterscheiden: a) An den Küsten des Meeres zieht sich äußerst fruchtbares Land hin, der sog. Marschboden, eine ganz steinfreie, thonige Anschwemmung des Meeres. Zuweilen liegen diese Marschen wenig höher als der Spiegel der Flut und müssen daher durch Erddämme, sog. Deiche, gegen Überfchwem- mnng geschützt werden. — Eigentümlich wie das Land ist auch deffeu Be- völkerung. Sie ist infolge des steten Kampfes mit dem Meere kräftigen Körpers und zähen Charakters. b) Jenfeits der Marschen liegen die sog. Watten, flache, nur bei Ebbe trockeue, bei Flut von der See bedeckte Landstriche. c) Bei weitem größeren Raum als die Marschen nimmt das Geest- land ein; man versteht darunter mageren, fandigen Boden, der zuweilen noch den Bau des Buchweizens zuläßt. Einen Teil desselben bildet die Lüneburger Heide zwischen Elbe und Aller; sie zählt zu den nnfrucht- barsten Strichen Deutschlands. 6) Eigentümlich sind ferner diesem westlichen Teile des Tieflandes die großartigen Moore; sie erstrecken sich besonders rechts und links der Ems; eines der größten ist das Bourtanger (baurtanger) Moor (1300 qkm). Diese Moore gehören zu den traurigsten Gegenden unseres Erdteils. 2. Die bedeutendsten Flüsse der Ebene sind Weser und Ems. Die Weser, von ihrer Quelle bis zur Mündung der Fulda Werra genannt, tritt durch die westfälische Pforte in die Ebene ein und bleibt vorherrschend nach N. gerichtet bis zur Vereinigung mit der Aller, von wo an sie sich wieder nordwestlich wendet. Bei der Einmündung der Hunte erfolgt die letzte Stromwendung nach N. zur Nordsee. Die Ems entspringt auf dem Südabhange des Teutoburgerwaldes; der erste Abschnitt des Flusses verläuft dem Gebirge parallel nach Nw.; dann wendet er sich in ziemlich geradlinigem Laufe nach N., auf cheiden Seiten von ungeheuren Mooren umgeben, weshalb auch die Ufer größerer Anfiedlungen entbehren; er mündet in den Tollart. ^ _ 3. In klimatischer Hinsicht liegen im westelbischen Teil die wärmsten Teile des großen Flachlandes; namentlich find die Winter viel milder als in der ostelbifchen Hälfte, weshalb auch die Flüsse nur selten mit Eis sich be- decken. — Regen sällt reichlicher als im östlichen Teil. 4. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner bildet die Landwirtschaft; doch ist ihr Ertrag, abgesehen von den Marschgebieten und den Gegenden vor dem Gebirgsfnß, nur mäßig. Aus den Mooren gewinnt man Torf,
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