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1. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen - S. 164

1891 - München : Oldenbourg
164 Außereuropäische Erdteile. Der Indus entspringt auf der N.-Seite des Himalaja, fließt erst nach Nw., durchbricht dann in einer engen, wilden Schlucht das Hochgebirge und strömt dann in südsüdwestlicher Richtung zum arabischen Meere. Vor seiner Mündung spaltet er sich in zwei Hauptarme und bildet ein breites Delta. — Seine größeren'nebenflüsse sind rechts der Kabul, liuks der Satledsch, der dem Indus zugleich die Gewässer von vier anderen Flüssen zuführt; daher heißt das von diesen fünf Zuflüssen durch- strömte Land das Paudfchab, d. i. Fünfstromland. Größere Fruchtbarkeit herrscht nur im Pandschab. Nach S. wird die Ebene immer trockener und heißer und geht zuletzt in die mit Sand- Hügeln und Salzkräutern bedeckte Wüste Tharr über. b) Die Tiefebene des Ganges. Der Hauptslnß ist der Ganges. Der Ganges kommt vom S.-Abhange des Himalaja und strömt zunächst, von der ® scheint na begleitet, nach So. Nachdem er diese aufgenommen, geht er nach O.. dann schlägt er wieder seine frühere südöstliche Richtung ein und ergießt sich in einem ungeheuren Delta in den Busen von Bengalen. An der Mündung vermischt sich mit dem Ganges der Brahmaputra. Dieser entspringt ans der N.-Seite des Himalaja, fließt nach O. dnrch Tibet, wendet sich um das O.-Ende des Himalaja nach W. und strömt südwärts zum bengalischen Meer- bnsen. Das Klima der Ebene ist heiß und das Land infolge der reichlichen Niederschläge, die hier der vom indischen Ozean kommende Sommer- monsun bringt, auch fruchtbar. — Die Pflanzenwelt zeigt, begünstigt durch das heißfeuchte Klima, eine Üppigkeit und einen Reichtum, wie fast nirgends auf der Erde. Hier wächst die Baniane oder die heilige Feige der Hindu (mit ihrem Gerüste von Luftwurzeln), anf den Gewässern schwimmt die Lotos-Seerose, prächtig gedeihen die Palmen, und die Bambus- gräser erscheinen als hohe Baumstämme'). Die Ebene liefert ferner große Mengen an Hirse, Reis (er bildet nebst der Hirse die Hauptnahrung der indischen Volksmassen), Weizen, Baumwolle, Jndig oz), Opium3) und Jute. Eine neue Kultur ist der Anbau von Thee am Himalaja (in Assam). — Zuweilen bleiben jedoch die Regenwinde aus, oder sie ver- späten sich; dann folgt Mißwachs und furchtbare Hungersnot. — Groß- artig ist auch die Tierwelt entwickelt. In großer Zahl treten die Asien auf; unter den Raubtieren sind besonders die Tiger (von diesen werden jährlich 700—800 Menfchen zerrissen) zu nennen, und sehr stark sind die Schlangen vertreten (jährlich kommen in Britisch-Jndien gegen 200v0 Men- schen durch Schlangen um). 3. Das Hochland Dekan. Es ist ein ostwärts geneigtes mäßig hohes Plateau, das im Nw. vom Windhja-Gebirge und an den Küsten durch Randgebirge begrenzt wird. Die letzteren sind die West-Gh ats") an der Malabar-(mälabar) und die niedrigeren Ost-Ghats an der Koromandel- Küste. Im S., wo die beiden Ghats sich verknüpfen, erhebt sich das Nilagiri-Gebirge (von den durch das heiße Klima geschwächten Euro- päern häusig zur Erholung aufgesucht), und das S.-Ende erfüllt das isolierte Cardamum- oder Aligiri-Gebirge. — Die Gewässer gehen, dem allgemeinen Gefälle des Plateaus entsprechend, nach Osten, so der Maha- nadi (mahänadi), die Godavari (godävari), die Krischna und der Ka- very (käweri). Nach W. fließt von größeren Flüssen nur die Nerbudda. 1) Einzelne Arten wachsen stündlich 1—3 cm. 2) Die wichtigste aller blauen Pflanzenfarben; er kommt von einem kleeartigen 3j Ein gedickter Milchsaft aus den jungen Kapseln unseres Öl- oder Schlafmohns. 4) — Treppengebirge, vom indischen ghat — Treppe.
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