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1. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen - S. 195

1891 - München : Oldenbourg
Amerika. 195 Im S. wird dasselbe von Vulkanen durchzogen, die von W. nach O. ge- lagert sind. Zwei derselben, Citlaltepetl und Pop ocatepetl, steigen bis zu 4500 m empor. — Der nordmejikanischen Hochebene ist die Sierra Madre aufgesetzt, der Hauptsitz des mexikanischen Silberbergbaus. Die nun folgenden Erhebungen lassen drei Abschnitte natürlicher Gliederung erkennen. a) Die östlichen Cordilleren oder Rocky Mountains (mauntens), d. i. Felsengebirge; sie beginnen jenseits des Rio grande del Norte (d. i. der große Fluß des Nordens), der in den mejikanischen Golf mündet, und erstrecken sich über den Polarkreis. — Ihre mächtigste Entwicklung zeigt diese Gebirgsmasse in ihrer südlichen Hälfte und zwar vor allem im Staate Colorado; zahlreiche Gipfel steigen hier über 4000 m empor. — Gegen O. senkt sich das Gebirge in waldlosen, welligen Stufen, den sog. Prairien, langsam zum Thal des Mississippi; b) die westlichen Cordilleren; sie bauen sich in zwei übereinander aufsteigenden Wällen auf; den niedrigeren Zug an der Küste bildet das Küstengebirge von Calisornien; der höhere östliche Zug, der mit dem Küstengebirge parallel läuft, heißt im S. Sierra Nevada (— Schnee- gebirge).— Eine Fortsetzung der Sierra Nevada ist das Kaskadengebirge, das seinen Namen von den zahlreichen Wasserfällen trägt, womit der Co- lumbia dasselbe durchbricht; an dieses schließen sich dann die nord- amerikanischen Seealpen an, die noch sehr bedeutende Gipfel enthalten, so den Schönwetterberg und den Eliasberg; der letztere mißt 5960 m und ist wohl der höchste Berg Nordamerikas; c) die inneren Hochebenen der Cordilleren; unter den weit- ausgedehnten Plateaus zwischen den Rocky Mountains einerseits und der Sierra Nevada und dem Kaskadengebirge anderseits ist das Utahplateau (jutä) das bedeutendste. Die größte Wasseransammlung desselben ist der große Salzsee. — Die bedeutendsten Flüsse der Hochebenen sind der Columbia oder Oregon im N. und der Colorado iin S. Sie durch- ziehen in tiefen Schluchten oder Canons (kanjons) — der Colorado hat solche bis zu 1800 in Tiese ausgegraben — die Hochebenen und durchbrechen die Einschlußgebirge. Klima. Sehr begünstigt ist in klimatischer Beziehung die Nw.-Küste N.-Amerikas. Dieselbe wird nämlich einerseits von den feuchtwarmen Sw.-Winden bestrichen, anderseits von Ausläufern des warmen japanischen Meeresstromes bespült. Diese Einflüsse reichen sogar bis zur Halbinsel Alaska,^ wo Kolibris mit dem nordischen Walroß zusammentreffen. — Die californifche Küste steht unter dem Einfluß einer kalten Strömung, daher hier die auffallend tiefe Sommertemperatur; der Juli von San Francisco, das in der Breite von Palermo liegt, ist um 4° kälter als der von Berlin. — Was die Niederschläge betrifft, fo fallen auch diese an der Nw.-Küste sehr reichlich; denn die Gebirge zwingen die vom Ozean kommenden Winde alsbald zur Entladung ihrer Feuchtigkeit. Sehr arm an Regen sind die Plateaus zwischen dem Felsengebirge und der Sierra Nevada, da die beider- seits aufragenden Gebirge den Winden ihre Feuchtigkeit schon entziehen, bevor sie die Hochebene erreichen. Im mejikanischen Gebiet herrscht an den zu den beiden Meeren abfallenden Gebirgsrändern der Plateaumasse tropische Hitze, auf den inneren Hochflächen ewige >sommermilde. Die Niederschläge fallen hauptfächlich während und nach dem höchsten jahreszeitlichen Sonnenstande, und zwar besonders reichlich an der O.-Küste, viel weniger auf den Hoch- ebenen. — Mit dem Klima Zentralamerikas verhält es sich ähnlich.^ 13*
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