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1. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen - S. 240

1891 - München : Oldenbourg
240 Allgemeine Erdkunde. ß) Unterschiede in der Temperatur sowie im Salzgehalt und dadurch bedingte Ungleichheit des spezifischen Gewichtes. So fließt das schwere kalte Polarwasser in der Tiefe von den Polen zum Äquator und das leichte warme Waffer der Tropenmeere an der Oberfläche vom Äauator zu den Polen. Bedeutung der Meeresströmungen. Sie sind von großer Wichtigkeit: 1. Für das Klima, so der Golfstrom und der Kuro Siwo. 2. Für den Verkehr; denn seit der genauem Kenntnis der Meeresströmungen ist die Schiffahrt viel weniger gefahrvoll geworden, und die Wege werden in viel kürzerer Zeit durchmessen 3. Für die Verbreitung von Organismen. Es ist z. B. ziemlich wahrscheinlich, daß die Kokospalme von den Küsten Amerikas durch die Äquatorialströmung des stillen Ozeans bis nach Ceylon gekommen ist. 4. Für den Fischfang. So folgen z. B. der Polar- oder Labradorströmung unzählige Massen von Fischen, denen aber das warme Wasser des Golfstromes nicht zusagt, so daß sie sich an seinen Rändern wie an einer undurchdringlichen Mauer sammeln. Daher liegen hier die unerschöpflichen Fischereigründe auf der Neusundlands-Bank. D... ^chneelinie. — Gletscher. 1. Schneegrenze..- Die Gebirge der gemäßigten und heißen Zone ragen häufig iu Höhen hinauf, in welchen der Schnee das ganze Jahr hindurch nicht mehr schmilzt. Diese untere Grenzlinie des nicht mehr verschwindenden Schnees heißt Schneegrenze oder Schneelinie. Ii. Gletscher. 1. Entstehung der Gletscher. An den unteren Grenzen des ewigen Schnees schmelzen unter dein Einflüsse der Sonne die oberen Schichten, und die Waffertröpfcheu dringen in das Innere der Schnee- masfen. Da diese letzteren sehr schlechte Wärmeleiter sind, so herrscht im Innern derselben noch häufig eine sehr tiefe Temperatur, wenn auch die obere Decke bereits infolge der Wärme sich auflöst; daher gefrieren die eindringenden Wassertropfen wieder, und es bildet sich auf diese Weise allmählich eine körnige Eismasse, Firn genannt. Indem letztere immer wieder dem Schmelzen in den oberen Schichten und dem Gefrieren im Innern ausgesetzt ist, verwau- delt sich die ganze Masse in durchsichtiges, blaues krystallklares Eis; unter stützt wird dieser Umwandlungsprozeß durch den Drnck, den die höher lie- genden Massen aus die tiefer liegenden ausüben. Solche zusammenhängende, stromartige Eismassen werden Gletscher genannt. 2. Bewegung der Gletscher. Die Eisströme sind wie eine zähe, halbstarre Flüssigkeit in einem steten Herabgleiten begriffen und würden dem- zufolge immer weiter in die Thäler hinabsteigen, wenn nicht das Abschmelzen am untern Ende dem Vorrücken eine Grenze setzte. — Die Ursache dieser Bewegung ist die Schwere des Eises. 3. Gletscherphäuomeue (v. griech. phainömena — Erscheinungen), a) Dadurch, daß auf die Gletfcheroberfläche die Sonnenstrahlen treffen, wird Eis geschmolzen; das so entstandene Schmelzwasser fließt teils auf dem Rücken des Gletschers ab, teils sammelt es sich ans dem Grunde desselben und tritt dann häusig an dessen unterem Ende, nicht selten durch eiu Eisthor, das sog. Gletschert h or, in Form eines Baches hervor, der den Namen Gletscher- bach sührt, wegen seiner trüben Farbe aber auch Gletschermilch heißt. b) Am häufigsten und bekanntesten sind die zahlreichen Spalten der Gletscheroberfläche, die zuweilen eine Breite von 30 in erreichen. Sie find es, die das Überschreiten der Gletscher so gefährlich machen, da sie oft durch eine trügerische Decke von Schnee dem Wanderer verborgen sind. c) Von den benachbarten Felswänden der Gletscher stürzen, teils infolge der Verwitterung des Gesteins, teils durch Frost zerrissen, größere oder kleinere
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