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1. Allgemeine Geographie - S. 597

1913 - Breslau : Hirt
Biologische Geographie. — I. Pflanzengeographie. 597 ihres massenhaften Pflanzenwachstums, das einen großen Teil der Luftwärme ver- schlingt, im Winter um ein geringes wärmer als die Freilandschaft (0,1° bis 0,3°). Oft wird dem Walde ein zu großes Verdienst zugesprochen, als ob er ein wesent- licher Förderer des Wasserreichtums der Quellen wäre. Dies ist nur auf geneigten Flächen der Fall, und auch hier tun es nicht die Bäume, fondern die Streudecke mäßigt den oberirdischen Wasserabfluß, während sie auf ebenem Boden nicht anders wirkt als das offene Ackerland. Die Mittelgebirge sind fomit die geeignete Stätte des Waldes, und für die Mehrzahl unserer deutschen Bäche und Quellen wird er darunl hier als der rechte Vermittler gepriesen und sein Bestand sorgfältig geschont. Indessen ist der Wald keineswegs wirkungslos für die Niederschlagsmengen, denn er zwingt durch seinen Widerstand die Luft zum Aufsteigen, und seine Kronen be- hindern sie weit mehr als eiu gleich hohes bloßes Bodenstück und zwingen sie damit zu Niederschlägen. Dadurch, daß der Baumwuchs die Niederschlüge vor völligem Versickern bewahrt, kauu das Wasser leichter wieder verdunsten und schneller den Kreislauf durchmachen. Jedenfalls reguet es in waldreichen Gegenden häufiger als in Getreidegebieten. Der Wald zeigt gegenüber dem freien Landein Westpreußen und Schlesien eine Niederschlagsvermehrung zwischen 2°/0 und 10%. Biologische Geographie. I. Pflanzengeographie. Bedingungen für die Pflanzenverteilung auf der Erde. Die Lehre von § 386. der Pflanzenverteilung und ihre Begründung heißt die Pflanzengeographie. Auch die organische Erdnatur wird durch die Gesetze der Mechanik, Physik und Chemie beherrscht. Die Verteilung der Pflanzen ist zunächst vom Klima (Wärme, Niederschläge, Wirkung des Sonnenlichtes und der Winde) abhängig. Während mit abnehmender Temperatur und Feuchtigkeit die Zahl der Pflanzen- arten wie die Mannigfaltigkeit ihrer Formen geringer wird und gewisse Pflanzenfamilien, wie Palmen, Sagobäume und Bananen, und gewiffe For- meu (so Gras- und Farnbäume) nur in Gegenden mit hoher Wärme und bedeutenden Niederschlägen auftreten, wirkt die Beschaffenheit des Bodens nur aus die besondere Verteilung der Arten und Formen innerhalb eines Ländergebietes. Dies schon deshalb, weil die verschiedenen Bodenarten fast sämtlich in allen Klimaten vorkommen. Auch die Erdwärme ist nicht ohne Einfluß, insofern sie durch die Bodenart mehr oder weniger zur Geltung kommt. Es wirkt auch der Böschungswinkel des Bodens und die Lage der Abhänge zu den verschiedenen Himmelsrichtungen in einem beschränkten Ge- biete sehr wesentlich. Endlich kommt der jetzige und der einstige Zusammen- hang der Ländermassen untereinander bei der Pflanzenverteilung in Be- tracht, da er nicht nur die Gegensätze zwischen Festlands- und Inselfloren, sondern auch die zwifchen Ländern mit gleichem Klima und gleichen Boden- Verhältnissen in der Alten und der Neuen Welt bedingt.
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