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1. Gesamtbeschaffenheit der Erde, Das Deutsche Reich - S. 63

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Iii. Das Norddeutsche Tiefland. 63 Die Nordsee und ihre Küste. Sie liegt dem offenen Ozean nahe und steht mit ihm durch den Kanal in nächster Verbindung. Tie Nordsee ist ein Randmeer mit starken Gezeiten. Am Saume der deutschen Nordseeküste sind zu unterscheiden: 1. die langgezogene Reihe der D ü n e n i n s e l n1), 2. das Wattenmeer und 3. die M a r s ch e n k ü st e, eine Flachküste. Tie heutigen Inseln sind der Rest der Dünenkette, die früher die Küste bildete. Durch Sturmfluten ist die Dünenkette durchbrochen worden und das Wattenmeer entstanden. Das dahinter liegende Land mußte durch Deiche gegen weitere Über- flutung geschützt werden. Unter den Tüneninseln werden die o st s r i e s i s ch e n, die Fortsetzung der holländischen westfriesischen und die n o r d f r i e f i f ch e n an der Westküste von Schleswig-Holstein unterschieden. Sie bestehen fast ganz aus Dünensand. Wegen der reinen stärkenden Seeluft sind sie vielbesuchte Seebäder geworden, vor allem Borkum und Norderney unter den oft-, Sylt unter den nordfriesischen Inseln. Nur F ö h r und die südlich davon liegenden H a l l i g e n, die oft winzigen Reste früherer größerer Landesteile, haben Marschland. Ganz anders geartet ist das kleine Felseneiland Helgoland, weit draußen vor der Elb- und Weser- nmndung, das erst 1890 durch Kaiser Wilhelm Ii. von den Engländern erworben wurde. Es ist gegen die zerstörende Wut der Meereswogen geschützt, stark befestigt und wird, wenn der neue Kriegshafen fertig ist, ein mächtiger Stützpunkt für unsere Flotte sein. Zwischen den Düneninseln und der Küste liegt das 1 bis 2 Stunden breite Wattenmeer, das bei Ebbe an manchen Stellen zu Fuß überschritten werden kann. Vor der deutschen Küste breiten sich Untiefen, Sandbänke und Jnfeln aus, die die Zufahrt an vielen Stellen gefährden; aber tief eingreifende Buchten bieten den Seeschiffen Schutz, und die Flut trägt die Fahrzeuge tief ins Binnen- land hinein. Die Buchten der Nordsee sind: der Dollart mit der Emsmündung, der Jadebusen, die Trichtermündungen der Weser und der Elbe. Die deutsche Nord- seeküste zeigt also eine erhebliche Gliederung. Daher entstanden hier wichtige Stapelplätze; an der Wesermündung Bre- ineti und an der trichterförmigen Elbemündung Hamburg, Deutschlands größte Seestädte. Die Freie und Hansestadt Hamburg ist der Hauptausfuhrhafen für die Erzeugnisse Deutschlands und Österreichs und der Haupteinfuhrhafen für Kolonial- waren. Als Seehafen nimmt es unter allen Seestädten des Kontinents den ersten, unter allen der Welt den dritten (nach London und New Mrk) Rang ein. Es ist Sitz der H a m b u r g - A m e r i k a - L i n i e (H a p a g), der größten Dampfschiffahrtsgesell- fchaft der Welt. Seiner Einwohnerzahl nach (beinahe eine Million, mit Altona und Vor- orten bedeutend mehr) ist es die zweitgrößte Stadt des Reiches. Als Vorhafen dient i) Dünen sind Sandhügel, die der Wind anweht. Sie erreichen stellenweise eine Höhe bis zu 30 in und bilden natürliche Dämme gegen das Meer. Teilweise sind die Dünen mit Gras, Weidengebüsch und Gehölz bepflanzt.
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