1911 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Bappert, Hans, Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael, Fischer, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Lehrerinnenbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Westeuropa.
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Golf von Biscaya zeigt große Ode. Durch die hier vorherrschenden Westwinde wird
nämlich der Sand des Meeres zu Dünen aufgetürmt, die wieder ostwärts wandern
und dadurch das Land zu ärmlichen, spärlich bewohnten Heiden (franz. Land es1))
machen. — Tie Garonne kommt von den Pyrenäen. An der Mündung erweitert
sie sich trichtersörnüg und führt dann den Namen G i r o n d e. (Nebenflüsse vom
Zentralplateau?)
S i e d e l u n g e n. An der Garonne liegen die bedeutendsten Städte des Tiefland-
beckens: Toulouse, ein wichtiger Verkehrsmittelpunkt in der Tieflandpforte, die zwischen
Zentralplateau und Pyrenäen vom Atlantischen Ozean zum Mittelmeer führt; Bordeaux,
der wichtigste Ort, zugleich der größte atlantische Seehafen Frankreichs, auch Hauptausfuhr-
platz für die berühmten Bordeauxweine, die namentlich an den Ufern der Gironde gedeihen;
250 000 Einw.
Tie Phrenäenlandschasten. Den Mittelpyrenäen gehören vielbesuchte Bäder
an, z. B. P a u. Dort liegt auch der Wallfahrtsort L o u r d e s. Wichtigere Orte
der Westpyrenäen find die befestigte Hafenstadt B a y o n n e an der Mündung des
Küstenslusses A d o u r und das Seebad B i a r r i tz; in den Ostpyrenäen liegt die
Festung P e r p i g n a n.
Auf der gebirgigen, landschaftlich schönen, aber schwach besiedelten Insel Kor-
sika die Stadt Ajaccio mit italienisch sprechender Bevölkerung.
Überblickt man den natürlichen Reichtum der sranzösischen Landschaften, so ist
es gerechtfertigt zu behaupten:
Frankreich ist mit Naturgaben reich gesegnet.
Bevölkerung. Sprache. A b st a m m u n g. Beinahe allenthalben
herrscht die französische Sprache. Von den wenigen Nichtsranzosen wohnen die
F l a m e n int Nordosten, die I t a l i e n e r im Südosten und auf der zu Frankreich
gehörigen Insel Korsika, die Basken im Norden der westlichen Pyrenäen
und die keltischen B r e t o n e n in der Bretagne. — Die Religion ist
säst ausschließlich die katholische. — Frankreich hat eine fast ganz ein-
heitliche Bevölkerung. — Die Bevölkerung vermehrt sich sehr langsam und steht
an Dichte weit hinter jener des Deutschen Reiches (75 gegen 120 auf 1 qkm)
zurück; daher auch die schwache Beteiligung der Franzosen an der überseeischen
Auswanderung. — Der lebhafte Handel, die blühende Industrie, die ergiebige
Bodenkultur, nicht zum wenigsten auch das Spartalent der Franzosen sind die
Ursache eines ziemlich allgemeinen Wohlstandes der Bevölkerung.
Das Land, an dessen Spitze ein Präsident steht, ist in Departements eingeteilt.
Auswärtige Besitzungen. Frankreich, nach England der größte
Kolonialstaat, hat Besitzungen in allen Erdteilen, die größten und wichtigsten in
Afrika, darunter A l g e r i e n und Tunis im Norden des Erdteiles.
]) Landes — unbebautes Land.