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1. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 53

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Nordcuropa. 53 Ein außerordentlicher Vorzug dieser Küste ist ihr mildes K l i m a. Infolge der Befpülung durch den Golfstrom und des Schutzes, den das Gebirge gegen kalte Nord- und Ostwinde verleiht, erfreut sie sich so hoher Temperaturen, daß bis über das Nordkap hinaus kein Hafen zufriert und Gersten- und Kartoffelbau wie sonst nirgends aus der Erde bis zu 70° n. B. reicht. Daher finden sich hier noch städtische Ansiede- lungen jenseits des Polarkreises (Hammerfest 70° n. Br.). ' B e Wässer u n g. Die Flüsse aus der Westseite des Gebirges haben infolge der schroffen Abdachung nur wenig Raum zur Entwicklung. Hier stürzen die Bäche von den Steilseiten der Fjelde in prachtvollen Wasserfällen in die engen Fjorde, ja oft unmittelbar ins Meer. Kein Land Europas ist daher reicher an großartigen Wasserfällen als Norwegen. Anders verhält es sich auf der O st f e i t e d e s G e b i r g e s. Durch die längere, stufenförmige Abdachung in Schweden entstehen größere Flüsse mit Seen und Strom- schnellen. Von den Hauptflüssen Skandinaviens, in Schweden Elfe (elwe) genannt, geht der norwegische G l o m in das Skager Rak; der K l a r - -E l f mündet in den W enerfee und ergießt sich aus ihm als G ö t a (j ö t a) - E l f ins Kattegat (Trol- hätta-Fälle); der Dal - Elf und der Torneä - Elf (törneo) endlich münden in den Bosnischen Busen. Tie Lsthälfte Skandinaviens bildet ein fluß- und seen- reiches Stufenland. Unter den zahllosen Seen sind die wichtigsten die der südschwedischen Senke: der W e n e r -, Wetter- und M ä l a r s e e. Der größte unter ihnen ist der Wenersee mit 6000 qkm (so groß ungefähr wie die Rheinpfalz). Durch den Wener- und Wetterfee wird mit Benutzung des Göta-Elf eine direkte Wafferver- bindung zwischen der Ost- und Nordsee hergestellt. Südschweden gehört mit Finn- land zu den seenreichsten Gebieten Europas. Skandinavien vereinigt die Natur eines Küsten- und eines Alpenlandes. Staatliche Einteilung. Skandinavien zersällt in zwei Gebiete: das Königreich Norwegen, das die westliche Hochgebirgslandschast umsaßt (etwa 3/7 der Halbinsel), und das Königreich Schweden, welches die östlichen Terrassenländer einnimmt (4/7 der Halbinsel). Bevölkerung. Die Schweden und ebenso die Norweger sind germanischen Stammes. Im Gebiet der kalten Zone leben noch Lappen und Finnen mongolischen Ursprungs. In beiden Reichen bekennt sich die Bevölkerung sast aus- schließlich zur protestantischen (lutherischen) Konsession. — Beachtenswert ist, daß in beiden Ländern die Volksbildung trotz der vielen in der Landesnatur liegenden Hindernisse auf fehr hoher Stufe steht. Skandinavien ist das am wenigsten be- völkerte Land Europas. Gründe! 1. Das Königreich Norwegen. 325 000 qkm, 22/5 Mill. Einw., 7 Einw. auf 1 qkm (annähernd fo groß wie Preußen, aber nur die Einwohnerschaft von Hessen-Nassau). Lage, K ü st e u n d E r w e r b. — Die Lage und Küstengestalt des Landes weisen die Bevölkerung aus Seesischerei, besonders aus Herings- und Kabeljau- sang, aus Seehandel und Seeverkehr hin. Die norwegische Fischer- und Handelsflotte ist denn auch die drittgrößte in Europa. Tie Norweger sind ein tüch-
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