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1. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 69

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Südeurvpa. 69 platz des Verkehrs. — Südlich von Madrid, am Tafo, das freundliche A r a n j u e z (aran- chues), nordwestlich der Klosterpalast E s c o r i a l. Ebenfalls in Neukastilien die alte Haupt- stadt Toledo (e) am Tajo. — In der metallreichen Sierra Morena A l m a d e n (almaden), das größte Quecksilberbergwerk Europas. Ten K a st i l i a n e r kennzeichnen stolzes, ritterliches Wesen und Genügsamkeit, aber auch Trägheit und Lässigkeit. Leidenschaftlich liebt er die Stiergefechte. Iii. Das Andalustsche Küstengebirge. Aus dem Tiefland des Guadalquivir erhebt sich der höchste Gebirgsstock des ganzen Landes, die Sierra Nevadas mit dem Mulahacen^) (mula-aßcn) 3500 m. Am Nordsuß der Sierra liegt die berühmte, sehr fruchtbare und volkreiche Vega^) von Granada (granada) mit dem Hauptort ©ranaba4); auf einer Anhöhe der Stadtteil Alhambra, mit dem der- sallenen Palast der alten Maurenkönige, dem berühmtesten Bauwerk Spaniens. — Am Süd fuß der Sierra erreicht die Sommerwärme den höchsten Grad; es reifen daher außer den Südfrüchten fogar afrikanische Produkte: Baumwolle, Dattelpalmen und Zuckerrohr; ebenso gedeiht hier Spaniens feurigster Wein, der nach feinem Aus- fuhrhafen M a l a g a (mälaga), 115000 Einw., benannt wird. — Nahe der Süd- spitze Spaniens die englische Festung Gibraltars, welche die Einfahrt in das Mittelmeer beherrscht. Iv. Tas Tiefland von Andalusien"). Seine Bewässerung empfängt es vom Guadalquivir'), dem wasserreichsten und schiffbarsten Strom Spaniens. Wegen des Reichtums an Getreide heißt die Landschaft geradezu die „Kornkammer Spaniens"; außerdem gedeihen infolge der hohen Wärmegrade auch Baumwolle, Zuckerrohr, Kaktuspflanzen,'felbst Bananen. Großer Berühmtheit erfreuen sich auch die Pferde Andalusiens. — Tas Tiesland hat die dichteste Besiedelung im König- reich. Am Guadalquivir C o r d o b a (kvrdowa), im Mittelalter glanzvolle Residenz der arabischen Herrscher Spaniens; Sevilla (ßewilja), 150 000 Eimö., im Zeitalter der Ent- deckungen der erste Handelsplatz. Südlich der Guadalquivir-Mündung C a d i z (kadis), Haupthafen Spaniens an der Atlantischen Küste und Ausfuhrplatz der Produkte Andalusiens. Nördlich von Cadiz I e r e s (chereß), berühmt durch seinen Wein (englisch Sherry [scherrh] genannt). V. Tie östlichen Randländer. 1. die Bega-Landschaften Murcia (murßia) und Valencia zählen zufolge reichlicher künstlicher Bewässerung zu den geseg- netsten der ganzen Halbinsel. Da ihre Bewohner auch die Seidenraupe pflegen, so sind die Gebiete zugleich Hauptsitze der Seidensabrikation. Der Hauptort ist Valencia am Golf gleichen Namens in paradiesischer Umgebung, 165 000 Einw. — 2. In Kataloniens begünstigen die Steinkohlen- und Eisenerzschätze des Rand- gebirges die Entwicklung der Großindustrie; an der Küste liegt Barcelona (bar- ßelöna), Spaniens wichtigste Industriestadt, besonders in Baumwollweberei, und bedeutender Seehandelsplatz, 560 000 Einw. *) — Schneegebirge. 2) So benannt nach Muley Hassan, dem letzten Maurenkönige. ") arab. — Fruchtfeld. 4) span. — Granatapfel, dessen Bild sich im Stadtwappen befindet. 6) arab. gebel al Tarek, d. h. Berg des Tarek, weil hier der arabische Feldherr Tarek 711 landete. 6) Andalusien — Vandalusien — Land der Vandalen. ') Nach dem arab. wadi al kebir — Fluß, der große. 8) Katalonien = Gotenland.
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