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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 25

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Vorderasien. 25 2. die Tafelländer Syrien und Arabien, die Fortsetzung der afrikanischen Wüstentafel; 3. das Tiefland von Mesopotamien. Tie Länder Vorderasiens sind alle von Randgebirgen umschlossen, daher wenig zugänglich. Da überdies die regenspendenden Winde ihre Feuchtigkeit an den Küsten abgeben, ist das Innere vielfach Steppe und Wüste. Kleinasien (Knatolien). x) Lage. Kleinasien ist die westlichste Halbinsel Asiens (500000 qkm — fast die Größe von Deutschland — 9 Mill. Einw., auf 1 qkm 18).^ Kleinasien bildet wie die südosteuropäische Halbinsel eine natürliche Brücke zwischen Europa und Asien; es ist das Durchgangsland für den Völkerverkehr der beiden Erdteile. Bodengestalt. Wenig günstig stellt sich vielfach die Bodengestaltung der Halbinsel dar. Kleinasien ist ein Tafelland von 1000 m Höhe mit ostwestlich streichenden Randgebirgen, den Fortsetzungen der griechischen Gebirge. Diese sind: das Pontische Gebirge im N. und der bis in die Schneeregion (3500 m) aufragende Taurus im S., der nordöstlich in dem Antitaurus endigt. Diesem liegt der Erdschias Dagh vor, ein 4000 m hoher erloschener Vulkankegel. Die Randgebirge halten die regenspendenden Seewinde vom Innern ab. Dieses leidet daher unter großer Trockenheit, ja es hat vielfach Steppen- charakter. Der Kisil-Jrmak ist der einzige größere Fluß. Die trockene Lage ermöglicht hauptsächlich Schaf- und Ziegenzucht, und diese bildet auch mit der Teppichweberei den Haupterwerbszweig des türkischen Bauern. Das Innere wird übrigens mehr und mehr durch Eisenbahnen erschlossen; so führt bereits —dank deutschem Unternehmungsgeist — ein Schienenstrang von Skütari am Bos- porus über Konia zum Taurus und wird über Bagdad und Basra bis zum Persischen Golf fortgeführt werden (die Bagdadbahn); eine zweite Linie geht bis Angora (ö). Westlich von diesem sind die Hauptfundstätten des Meerschaumes, eines erdigen Minerals. Die Westküste. Gegen W. verläuft Kleinasien in niedrigeren, westöstlich streichenden Ketten, die bis ans Meer herantreten und eine buchten- und inselreiche Küste erzeugen. Da das Eindringen der milden Seeluft nirgends gehindert wird und die Winter- und Frühjahrsregen (Mittelmeerklima!) ausreichende Benetzung bringen, vereinigen sich hier alle Bedingungen zu reicher Fruchtbarkeit. Es gedeihen der Ölbaum, Südfrüchte, Wein, Getreide und Baumwolle. Die Westküste Klein- asiens ist wie die europäischen Mittelmeerländer mit reichen Naturgaben ausgestattet. Daher blühte hier schon im Altertum eine große Zahl griechischer Kolonien. Von den mächtigen Handelsstädten jener Zeit hat aber nur Smyrna seine Bedeutung bewahrt, das noch heute die erste Handelsstadt (225000 Einw.) der Levante ist. Die Bewohner der Westküste sind hauptsächlich Griechen, die sich mit Schiffahrt, Handel und Gewerbe befassen. — An Inseln sind der Küste i) Vom griech. anatole, Sonnenaufgang, Osten; Kleinasien heißt auch die Levante (lewänte), vom ital. il levante, der Aufgang (der Sonne) — Lsten.
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