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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 31

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Vorderasien. 31 an der Berührungsstelle dreier Erdteile aus und erfreut sich dadurch einer hohen Gunst der geographischen Lage. Unter der Herrschaft der Türken aber haben die Länder ihre frühere Bedeutung und hohe Kultur größtenteils verloren. Syrien. Zwischen dem Libanon mit seinen über 3000 m hohen Gipfeln und dem Antilibanon liegt das Einbruchstal von Cölesyrien (— hohles Syrien), das sich südwärts durch das Jordantal und das Tote Meer bis zum Roten Meer fortsetzt. Nordsyrien ist Gebirgsland. — Der schmale syrische Küsten- saum hat mehrfache Einbuchtungen mit günstigen Hafenplätzen. Dieser Umstand sowie das bergige Hinterland wiesen die Bewohner auf das Meer hin. Diesen Küstenstrich bewohnten einst die Phönizier, das größte See- und Handels- Volk des Altertums. Vom Meer her öffnet sich die wichtigste Eingangspforte bei Beirut, dem Haupteinfuhrhafen für Syrien. Von dieser Stadt führt jetzt eine Eisenbahn nach Damaskus. Dieses, in einer wohlbewässerten Fruchtebene (Oase) am Wüstensaume gelegen, ist der Stapelplatz vieler Karawanen. Von dort geht auch die neuerbaute Hedschasbahn (Damaskus — Medina — Mekka) aus. Südsyrien oder Palästina ist vorwiegend Kalkplateau, ähnlich dem Deutschen Jura, und hat der ungegliederten Küste wegen Binnenlands- natur. Der geringen Zngängigkeit des Landes wegen blieben die Bewohner Palästinas ein Binnenvolk. Durch die Jordanspalte wird Palästina in eine West- und eine Ost- Hälfte geschieden. Auf der öden Westhälfte liegt in einer Höhe von 780 m Jerusalem mit der Kirche des Heiligen Grabes; die europäischen Nationen haben viele Kirchen und Hospize gebaut, unter denen sich die deutschen besonders aus- zeichnen. Jerusalem ist mit seiner Hasenstadt Jasa (Joppe), wo sich einige deutsche Kolonien befinden, durch eine 87 km lange Eisenbahn verbunden. c) Das tief eingeschnittene Tal des Jordan, auch Ghor (= Ebene) ge- nannt, ist die Kornkammer des hl. Landes. Der Jordan entspringt am Hermon, durchströmt den See Genezareth und mündet in das Tote Meer. Das Wasser des letzteren hat sehr starken Gehalt an Salzen und mineralischen Beisätzen, so daß sich darin kein lebendes Tier findet. Geographisch merkwürdig ist das Ghor dadurch, daß es fast in seiner ganzen Ausdehnung unter dem Meeresspiegel liegt. Die tiefste Lage (fast — 400m) der ganzen Erdoberfläche hat das Tote Meer. Soweit die Bewässerung reicht, ist das Tal sehr fruchtbar. — Im Wadi el Äraba setzt sich die Talfurche des Ghor bis zum Golf von Akaba fort, der die dreieckige Halbinsel Sinai im O. bespült. Im Süden derselben erhebt sich das wilde Felsenmassiv des Sinai, 2600m hoch. — Das Ostjordanland hat Steppencharakter und geht in die Syrisch-Arabische Wüste über. Die Einwohner Nordsyriens und Palästinas sind Semiten und in ihrer großen Mehrheit arabisch redende Mohammedaner. Arabien ist etwa fünfmal so groß wie das Deutsche Reich und somit die größte Halbinsel der Erde. (Lies die natürlichen Grenzen von der Karte ab!) !) Die Semiten bilden einen Zweig der mittelländischen Rasse. Die mittelländische Rasse umfaßt: 1. die Jndogermanen oder Arier, die in zwei Gruppen eingeteilt werden: a) die asiatischen Arier, z. B. die Inder, die Perser, d) die europäischen Arier, die Germanen, Romanen, Slaven, Griechen und Kelten, 2. die Semiten in Vorderasien, z. B. die Juden, Syrer, Araber und 3. die Hamiten in Nordafrika. 3*
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