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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 45

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Ost- und Zentralasien. 45 frucht gewonnene Opium, durch dessen Genuß freilich Millionen von Chinesen ihre Gesundheit zugrunde richten. Das Gewerbe war bei den Chinesen schon frühzeitig entwickelt. So kannten sie lange vor den Europäern die Buchdruckerkunst, das Papier, das Porzellan, das Schießpulver, die Magnetnadel und das Papiergeld. Noch heute liefern sie ausgezeichnete Baumwoll- und Seidenwaren, vortreffliche Elfenbeinschnitzereien und Lackwaren, unübertroffenes Porzellan und vorzügliche Tusche. Doch ist das chinesische Gewerbe noch nicht vom Hand- zum Maschinenbetrieb fortgeschritten. Die bedeutendsten Mineralschätze des Landes bilden Steinkohlen-, Eisen-und Kupferlager; erstere sind die aus- gedehntesten der Erde, werden jedoch erst zum geringsten Teil abgebaut. Das Land besitzt ferner große Lager von Porzellanerde. Dem chinesischen Reiche steht daher, wenn dortselbst Eisenbahnen und Industrie mehr Ein- gang gefunden haben, ein großer Aufschwung bevor. Verkehr. Ein Hauptverkehrsmittel sind neben den Straßen die zahl- reichen Kanäle; unter ihnen ist der wichtigste der Kaiserkanal, der im O. des Reiches von S. nach N. zieht. Eisenbahnen und Telegraphen sinden mehr und mehr Eingang. — Den regsten Verkehr unterhält China zu Lande mit Rußland, zur See mit England. Ein erheblicher Teil des Küstenverkehrs liegt in den Händen deutscher Reeder., Bevölkerung. Von den 350 Mill. des ganzen Chinesischen Reiches ent- fallen auf das eigentliche China (4 Mill. qkm) 320 Mill. Es gibt Distrikte mit 390—400 Einw. auf 1 qkm. Diese große Dichte der Bevölkerung nötigt alljährlich Tausende zur Auswanderung, vielfach als „Kulis", d. h. auf mehrere Jahre gemietete Arbeiter. Der Abstammung nach sind die Chinesen Mon- golen. Ihre körperlichen Hauptmerkmale sind: weizengelbe Hautfarbe, quadra- tisches Gesicht, hervorstehende Backenknochen und kleine, enggeschlitzte und schief- gestellte Augen. Charakteristische Sitte ist das Zopftragen. — Staatsreligion ist die Lehre des Konfuzius (Ahnendienst). Das Volk bekennt sich jedoch meist zum Buddhismus. — An der Spitze des Staates steht der Kaiser, der als „Sohn des Himmels" regiert. Seine Beamten nennen wir Mandarinen. — Den Fremden sind mehrere Häfen, die sog. Vertragshäfen geöffnet^). Siedelungen. Die Hauptsiedelungen folgen den Flüssen oder liegen, besonders im S., an der reich gegliederten Küste. Nahe der Nordgrenze des Landes Peking (ungefähr 1 Mill. Einw.), die Residenz des Kaisers. Seine Hafenstadt ist Tientsin, 800000 Einw. Am Jang-tse-kiang Nanking, 270000 Einw., Hauptsitz der Gelehr- samkeit und Industrie; weiter aufwärts der Handelsplatz Han-kau, 820000 Einw. Die Mündung des Jang-tse-kiang ist überhaupt das eigentliche Eingangstor nach China. An der Küste südlich von der Mündung des Jang-tse-kiang: Schanghai, 650000 Einw., der wichtigste Handelsplatz für das Ausland. An der Mündung des Si-kiang Kanton, ■900000 Einw., die bedeutendste Handelsstadt des Südens. l) Die Zahl der Fremden in den Vertragshäfen betrug 1909 88310, darunter 9499 Engländer und 2341 Deutsche. Fischer-Geistbeck-Bappert, Erdk. f. Lehrerbildungsanstalten. Iii. 4
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