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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 63

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Nordafrika. 63 schnelle Strauß und einige Antilopenarten beleben die Wüste. Unter den ge- zähmten Tieren hat die größte Wichtigkeit das Kamel; es ist nicht bloß Reit- und Lasttier, sondern es spendet auch Milch und Wolle. Naturgemäß ist sowohl das Pflanzen- wie das Tierleben der Wüste sehr dürftig. Eigentümlich sind der Wüste gewaltige Salzlager, ein Beweis für ihre frühere Bedeckung mit Wasser. Bevölkerung (etwa 2^ Mill.). Die Oasen in der westlichen Sahara werden von Berbern bewohnt, hier Tuärik genannt, die östliche Hälfte der Wüste von den mit den Sudannegern nahe verwandten Tibu. — Von den vielen Kara- wanenwegen, welche die Wüste durchkreuzen, führen die wichtigsten von Marokko nach Timbuktu am Niger und von Tripolis über Mursuk nach Bilma am Tsadsee. Diese Wüstenreisen sind nicht ohne große Gefahren. Überfälle von Räubern, Wassermangel, Luftspiegelungen, vor allem die Sand- hosen und die trockenen heißen Winde können den Karawanen verderblich werden. Die Nilländer. I. Ägypten und Nullten nehmen den östlichen Teil des Wüstenplateaus der Sahara ein. Wasserspender der gesamten Gebiete ist der Nil. Seine Quellen liegen jenseits des Äquators im Gebiet der großen Seen. Der vereinigte Abfluß des Viktoria- und Ulbertsees heißt der Weiße Nil. Er fließt zunächst nördlich, nimmt dann bei Chartum den Blauen Nil auf, beschreibt in seinem katarakten- reichen Mittellauf durch Nubien eine langgezogene S-förmige Schlinge und betritt bei Affuan das ägyptische. Tiefland, um endlich in einem großen Delta ins Mittelmeer zu münden. Ägypten dankt seine Fruchtbarkeit nur den Schlamm- ablagerungen bei der jährlichen Überschwemmung des Nil. Diese Überschwemmung beginnt Ende Juni und dauert bis Ende September. Die Ursache des jährlichen Anschwellens sind die reichlichen Tropenregen und die Schneeschmelze..in Abessinien. Der regelmäßige Wechsel zwischen Trockenheit und Überschwem- mung ist auch die Ursache der frühen Kultur Ägyptens geworden. Die Fruchtbarkeit des Bodens lud zum Ackerbau und zu seßhafter Lebensweise ein. Klima, Flora und Fauna teilen die Nilländer.im allgemeinen mit den schon besprochenen Gebieten. Besondere Bedeutung hat Ägypten. Abgesehen von zerstreuten Dattelhamen bedecken fast ausschließlich Getreidefelder, Zucker- rohr- und Baumwollpflanzungen das ganze Niltal. Was im besonderen die Baumwollerzeugung betrifft, so ist diese so großartig, daß Ägypten nach der Union und Britisch-Jndien die größten Mengen in den Weltverkehr liefert. Das Hauptverdienst daran haben die Engländer durch ihre großartigeu künst- lichen Bewässerungsanlagen. So befindet sich in der Nähe von Assuan ein durch eine Sperrmauer gebildeter Stausee von der dreifachen Größe des Genfer Sees. Ägypten bildet ein ununterbrochenes Fruchtland. Bevölkerung. Nubien und Ägypten werden von dunkelhäutigen Hamiten bewohnt; diese sind meist Mohammedaner und heißen dann Fellachen^), während die wenigen, die das Christentum bewahrt haben, Kopten genannt werden. ') d. h. im Arabischen Pflüger.
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