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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 64

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
64 Afrika. In staatlicher Hinsicht unterstehen Ägypten und Nubien einem Khedive oder Vizekönig, der im Namen des türkischen Sultans regiert und ihm einen jährlichen Tribut zahlt, der aber tatsächlich völlig unter dem Einfluß der Engländer steht, die auch eine Besatzung im Lande haben. Ägypten umfaßt (mit Ausschluß der Besitzuugeu im Sudan) ein Gebiet von 1 Mill. qkm und 11 Mill. Einw. In den sehr ertragreichen Gebieten des Niltals und des Nildeltas ist die Bevölkerung dichter als in Sachsen und Belgien. Am Beginn des Deltas liegt Kairo (keiro), 660000 Einw., die größte Stadt Afrikas, zugleich Haupt- und Residenzstadt. Unweit Kairo das Dorf Gizeh mit den Pyrämiden. An der N.-Küste Alexandria, der wichtigste Handelshafen Ägyptens (340000 Einw.). O. vom Nildelta der Suezkanal (sues) von Port Said am Mittelmeer nach Suez am Roten Meer. Die Bedeutung des Kanals, der 160 km lang, 60 bis 110 m breit und 91/2 m tief ist, besteht vornehmlich darin, daß er den Weg von Europa nach S.- und O.-Asien und Australien im Vergleich zu der früheru Fahrt um das Kapland bedeutend verkürzt. Infolgedessen ist er eine Weltverkehrsstraße ersten Ranges. Der Haupthafeu Nnbiens ist Suakiu am Roten Meer. Zu Ägypten gehört auch der Ostsudan mit dem wichtigen Mittelpunkt Chart um am Zusammenfluß des Weißen und Blauen Nil, mit Kairo durch die Afrikanische Zentralbahn verbunden. 2. Habesch oder Abessinien ist ein in Stufen aufsteigendes Hochgebirgs- land, dessen Gipfel bis zur Höhe der europäischen Alpen (der Ras Daschan 4600 in) aufragen. Aus dem Tanasee kommt der Blaue (— dunkle, trübe) Nil, der zum Weißen Nil durchbricht. — Die Erzeugnisse entsprechen den drei Klimazonen des Hochlands. In den tiefgelegenen tropischen Strichen baut man Datteln, Baumwolle, Kaffee und Reis; in der mittleren Zone reifen Südfrüchte, Wein und Mais; in der oberen folgen Getreidefluren und Alpenweiden. — Die dunkelfarbigen Bewohner sind semitischer Abstammung und christlich. — Abessinien ist ein selbständiges Reich unter einem christlichen Kaiser, dem Negus; Der neue Hauptort ist Addis-Abeba. Der Küstenstreifen mit der Stadt Massaua bildet jetzt die italienische Kolonie Eritrea. Der Sudan. Begrenzung. Der Sudan (= Land der Schwarzen) umfaßt das Gebiet zwischen der Sahara und dem Äquator, zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Hochland von Abessinien. Natur. Der Sudan bildet ein hügeliges Plateau von 400 bis 600 m Höhe, das durch die Senke um den Tsadsee (260 m) in den westlichen Hochsudan und den östlichen Flachsudan zerfällt. Das Klima des Sudan ist tropisch. Die Niederschläge sind hauptsächlich durch die während des Sommers von den Meeren her wehenden Monsunwinde verursacht. Sie fallen überaus reichlich an der atlantischen Küste (bis 4 m). Daher entspringen hier auch mehrere große Ströme, unter denen der Niger der be- deutendfte ist. Er mündet in einem vielverzweigten Delta in den Meerbusen von Guinea. Von seinen Nebenflüssen ist der Benue zu nennen, der eine brauch- bare Wasserstraße nach Nordkamerun darstellt. Außer dem Niger entströmen dem
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