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1. Allgemeine Erdkunde, Verkehrsgeographie, Das Deutsche Reich und die Erdteile, Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur, Bilder zur Siedlungskunde - S. 88

1910 - Breslau : Hirt
88 C. Verkehrsgeographie. Der verkehrsreichste Fluß ist der Rhein, ihm folgen Hudson [fyabfj'n], Sikiang, Wolga. Die Wasserstraßen des Deutschen Reiches erreichen mit 14000km gerade ein Drittel der Länge der russischen Wasserstraßen. Die großartigsten Fluß- decken für Binnenverkehr hat Südamerika. Allein die von Dampfern befahrenen Flnßstrecken des Amazonenstromgebiets betragen reichlich ein Viertel der Äquator- länge. In Nordamerika ist das Misfissippi-Missouri-Beckeu, in Afrika das Kongo- Becken oberhalb der Hanptfälle ein hervorragendes Binnenschiffahrtsgebiet. B. Seeverkehr. § 89. I. Der Atlantische Ozean wurde, feitbent der Dampfer an die Stelle des Segelschiffes trat, das erste Verkehrsgebiet der Erde. Sein Becken, das etwa ein Viertel der Meeresfläche der Erde ansmacht, ist im Zickzack von N nach S gestreckt. Der Ozean ist in seinem nördlichen Teile durchschnittlich 4000 km breit und wird von Schnelldampfern in 5 bis 6 Tagen durchquert. Besonders in der Südhälfte ist er arm an Inseln. Die kleinen Inseln sind vulkanischen Ursprungs und erheben sich aus beträchtlichen Meerestiefen. Darum ist das gleichmäßige Becken für die Schnellfahrt ebenso geeignet wie für die Kabellegung. Infolge reicher Küstengliederung in der Nordhälfte können die Seeschiffe tief iu die umrandenden Kontinente eindringen. In Süd- amerika dagegen setzen die Riesenströme das Meer gewissermaßen tief ins Laud hinein fort. So werden die Landentferuuugen bedeutend abgekürzt und die höhereu Landfrachten eingeschränkt. Günstig sind auch die Windverhältnisse und die Strömungen im Atlantischen Ozean (s. den Atlas!). Die einmündenden Polarströme bringen einen riesigen Fischsegen, der bei Neufuudlaud, bei Grönland, an der norwegischen Küste u. a. von großen Fischerflotten eingeerntet wird. Da auch die Flutverhältnisse im Atlantischen Ozean sehr günstig sind, so werden viele Flußhäfen und solche Binnenstädte, die eiueu Stich- oder Seekanal1 ans offene Meer gebaut haben, zu ozeanischen Häfen. So ist der Atlantische Ozean („Atlantik") ein Verkehrsgebiet zwischen den Randländern geworden, wie es zum zweitenmal ans der Erde nicht wieder vor- kommt: dem Umfang und Werte nach bewegt er mehr als dreimal so viel Handels- waren wie der Stille und der Indische Ozean zusammen. Für die Personen- beförderung ist das Verhältnis noch viel günstiger. Von den zwölf Riesen- verkehrshäsen der Erde entfallen neun auf den Atlantischen Ozean: London, New L)ork, Liverpool, Hamburg, Antwerpen, Cärdiff (Kohlen), Rotterdam, Marseille, Konstantinopel. Die Zahl der mittleren und kleineren Häfen am Atlantischen Ozean ist sehr groß. Dagegen nur drei Riesenverkehrshäfen hat der Stille Ozean: Singapore, Schanghai und Hongkong. Das Deutsche Reich befördert jährlich etwa 65% seines Handels zur See, ähnlich ist das Verhältnis bei Frankreich und Rußland, während Großbritannien, die Union und Japan über 90% Seehandel haben. 1 Der berühmteste dieser Seekanäle ist der Manchester-Seekanal.
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